Retrospektivstudie und klinische Nachuntersuchung von Patienten mit hochgradigen Gliomen WHO-Grad III und IV und Temozolomid-Chemotherapie aus der Neurochirurgische Klinik der FSU Jena von 1995 - 2005

Gliome stellen mit zirka 60% die häufigsten primären Hirntumoren dar. Ihre Inzidenz liegt bei 6/100 000 Einwohner pro Jahr. Im US-amerikanischen Sprachgebrauch werden die Gliome WHO III° und IV° als „high-grade glioma“ oder maligne Gliome bezeichnet. Im deutschen Sprachgebrauch werden sie hochgradige Gliome genannt. Zu diesen gehören das anaplastische Astrozytom WHO III°, das anaplastische Oligoastrozytom WHO III°, das anaplastische Oligodendrogliom WHO III° und das Glioblastoma multiforme WHO IV°. Zur Standardtherapie der hochgradigen Gliome zählen die maximal mögliche Tumorresektion, die adjuvante postoperative Bestrahlung der erweiterten Tumorregion und die Chemotherapie mit Temozolomid (TMZ). Trotz aller Behandlungsmaßnahmen lag die mediane Überlebenszeit für Gliome WHO III° bisher bei 2,5 Jahren und für Glioblastome bei 15 Monaten. Die kombinierte Radiochemotherapie mit TMZ und anschließender TMZ-Monotherapie konnte jedoch bei Glioblastompatienten 2-Jahres-Überlebensraten von 26,5% erzielen. Da es keine kurative Therapie gibt, liegt das Ziel der Behandlung in der maximalen Verzögerung des Rezidivwachstums und in der Verlängerung des Gesamtüberlebens bei guter Lebensqualität. Ziel dieser Arbeit war die Deskription der Patientengruppe, die zwischen 1995 und 2005 erstmals an einem hochgradigen Gliom in der Neurochirurgischen Klinik der FSU Jena operiert wurde und im anschließenden Therapieverlauf eine Chemotherapie mit TMZ erhielt. Weiterhin sollten die Wirksamkeit sowie die Nebenwirkungen der Therapie ermittelt werden. Die Patienten wurden bis zum 31.10.2006 oder bis zu ihrem Tode vor dem 31.10.2006 nachbeobachtet. Der Median der Nachbeobachtungszeit der 88 Patienten mit TMZ-Therapie betrug 14,0 ± 0,8 Monate. Die Berechnung der medianen progressionsfreien Überlebenszeiten sowie der medianen Überlebenszeiten erfolgte nach Kaplan-Meier, der Vergleich der Überlebensraten mit dem Log Rank Mantel-Cox Test.

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