Untersuchung der möglichen Assoziation eines varianten CD45RA-Expressionsmusters bei T-Lymphozyten mit der Entstehung einer idiopathischen dilatativen Kardiomyopathie

Ziel der Arbeit: Bei dem Krankheitsbild der idiopathischen dilatativen Kardiomyopathie (iDCM) werden autoimmunologische Faktoren in der Krankheitsentwicklung diskutiert. In der vorliegenden Arbeit wurde mittels molekularbiologischer Methoden überprüft, ob ein Zusammenhang zwischen einem C77G- Polymorphismus im Exon A des CD45Gens, mit resultierender varianter CD45RA- Expression auf T-Lymphozyten, und der Entstehung der dilatativen Kardiomyopathie besteht. Methodik: Untersucht wurde das EDTA-Blut von insgesamt 414 Personen, 104 Patienten, die wegen einer idiopathischen dilatativen Kardiomyopathie mit resultierender Herzinsuffizienz NYHA II-IV in der Klinik II des Universitätsklinikums Jena behandelt wurden; sowie 310 gesunde Probanden, deren Blut durch das Institut für Transfusionsmedizin der Universitätsklinik Jena zur Verfügung gestellt wurde. Mittels Durchflusszytometrie wurde die CD45RA-Expression auf Lymphozyten ermittelt. Durch Einsatz der PCR mit anschließender RFLP-Analyse wurde bei Individuen mit varianten CD45RA- Expressionsmuster die C77G-Transversion im Exon A des CD45 Gens nachgewiesen. Ergebnisse: Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden insgesamt 13 Individuen mit einer varianten CD45RA- Expression ermittelt. Dabei handelte es sich um 5 Patienten und 8 Personen aus dem gesunden Kontrollkollektiv. Alle identifizierten Individuen wiesen einen heterozygoten C77G- Polymorphismus im Exon A des CD45 Gens auf. Homozygote Merkmalsträger fanden sich nicht. Die Allelfrequenz von 77G betrug in der Patientengruppe 2,4% und unterschied sich damit nicht signifikant von der in der Kontrollgruppe ermittelten Allelfrequenz von 1,3% (p= 0,327). Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie konnte eine signifikante Assoziation zwischen dem CD45 C77G- Polymorphismus und der Entstehung einer idiopathischen dilatativen Kardiomyopathie nicht belegen. Da jedoch diese Mutation leicht gehäuft in dem Patientenkollektiv auftrat, bleibt zu diskutieren, ob das CD45 Gen als „modifier“-Gen an der Entstehung autoimmunologisch vermittelter Erkrankungen beteiligt ist.

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