Genotypisierung von Varicella-Zoster-Viren in Deutschland

Das Varicella-Zoster-Virus (VZV) gehört zur Gruppe der humanpathogenen Herpesviren. Es zählt zu den weltweit am häufigsten vorkommenden Viren. Die Primärinfektion mit dem VZV führt zu den typischerweise im Kleinkindalter auftretenden Varizellen (Windpocken). Die Folge ist die Etablierung einer lebenslangen Latenz des Virus in Nervenganglien. Eine von dort ausgehende endogene Reinfektion zieht meist im Alter einen Zoster (Gürtelrose) nach sich. Die hohen Inzidenzraten und die zum Teil erhebliche Krankheitslast bei Varizellen resultierten in einer allgemeinen Impfempfehlung im Jahre 2004. Eine Impfempfehlung zur Prophylaxe des Zoster wird gegenwärtig erwartet. Die Einführung dieser Impfungen auf der Basis von Lebendimpfstoffen macht eine molekularbiologische Surveillance der zirkulierenden VZV-Stämme notwendig. Von einer solchen Überwachung muss eine sichere Unterscheidung von Wild- und Impftyp-Viren gefordert werden. Außerdem ist es sinnvoll, zwischen verschiedenen VZV-Genotypen zu unterscheiden, um auch Varianten oder Rekombinanten sicher abgrenzen zu können. Methodisch kommen dafür die Analyse der Restriktionsfragmentlängenpolymorphismen (RFLP) bestimmter Genomabschnitte sowie der Nachweis von Single Nucleotide Polymorphisms (SNP) mittels DNA-Sequenzierung in Betracht. Bislang beschäftigten sich mehrere internationale Arbeitsgruppen mit der Genotypisierung von VZV-Stämmen, was zu verschiedenen Klassifikationssystemen geführt hat. Das Ziel der Promotionsarbeit war es, aktuelle VZV-Stämme von Patienten mit Varizellen und Patienten mit Zoster unter Einsatz der genannten Methoden zu genotypisieren, um Rückschlüsse auf die in Deutschland zirkulierenden Genotypen ziehen zu können.

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