Thoraxchirurgische Ergebnisqualität beim Lungenkarzinom : Auswertung der einrichtungsspezifischen Daten des Tumorzentrum Erfurt e.V. von Patienten mit einem Lungenkarzinom, die von 1992 bis einschließlich 2006 durch die Klinik für Thoraxchirurgie der Zentralklinik Bad Berka behandelt wurden

Thoraxchirurgische Kliniken sind aufgrund von geänderten gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland kaum mehr in der Lage, selbst den Langzeitverlauf ihrer Patienten zu verfolgen. Am Beispiel der Klinik für Thorax- und Gefäßchirurgie der Zentralklinik Bad Berka konnten wir zeigen, dass die routinemäßig von klinischen Krebsregistern erfassten Daten operierter Lungenkarzinompatienten geeignet sind, die Ergebnisqualität zu beschreiben. Voraussetzung ist die Angabe der Rate der an klinische Krebsregister gemeldeten Patienten. An der Klinik für Thorax- und Gefäßchirurgie der Zentralklinik Bad Berka wurden zwischen 1992 und 2006 2693 Patienten mit einem Lungenkarzinom in kurativer Intention operiert. Ausgewertet wurden die Überlebensdaten von den 1336 Patienten. Dies entspricht einer Melderate von 49,6%. Die Melderate stieg von unter 10% 1992 auf über 90% an. Eingeschlossen waren alle Patienten, deren Behandlungsintention kurativ gewesen ist. Das Überleben in den Stadien I bis III war besser als in historischen Kollektiven Deutschlands und vergleichbar mit aktuell publizierten Ergebnissen. Patienten im Stadium IV hatten keine signifikant schlechtere Überlebenswahrscheinlichkeit als im Stadium III. Patienten mit einer solitären Hirn-Metastase hatten mit einer 5-J-ÜLZ von 36% eine bessere Prognose als Patienten im Stadium III. Auch Patienten mit Lungenmetastasen hatten deutlich länger überlebt als in der Literatur beschrieben. Für Patienten mit einer adrenalen oder solitären Skelett-Metastase fand sich kein Überlebensvorteil. Mit Ausnahme des Karzinoides hatte keine histologische Entität einen signifikanten Einfluss auf das Überleben. Von einer FDG-PET-CT-Diagnostik profitierten Patienten in den Stadien IIb, IIIa und IIIb. Patienten im Stadium Ia hatten ein signifikant schlechteres Überleben. Die Negativ-Auslese der solitären Rundherd-Diagnostik und statistische Effekte im Sinne des Will-Rogers-Phänomens dürften dafür verantwortlich sein.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten