Expression von TNF-Rezeptoren und TNF-α in Spinalganglien der Ratte und deren Änderung im Verlauf der experimentellen Antigen-induzierten Arthritis

Diese Arbeit zeigt, dass die Neurone der Spinalganglien mit dem pro-inflammatorischen Zytokin TNF-α interagieren. Beide TNF-Rezeptoren wurden auf mRNA- und Proteinebene in den Neuronen der Spinalganglien der Ratte nachgewiesen. Ungefähr 2/3 der TNFR1-positiven Neurone waren ko-lokalisiert mit TRPV1 („Hitzerezeptor“), der vorwiegend auf der wichtigen Gruppe der peptidergen nozizeptiven Neuronen exprimiert wird. Erstmals wurde die Expression der TNF-Rezeptoren an lumbalen Spinalganglienneuronen auch im Verlauf der experimentellen Mono-Arthritis (AIA-Modell) untersucht. Die Anzahl der TNF-Rezeptor-positiven Neurone (60%) änderte sich während der AIA nicht, aber die Immunisierung der Ratten bewirkte eine Abnahme des Anteils TNFR1-positiver Neurone. Ergänzende real-time PCR Experimente zeigten auf der ipsilateralen Seite in der akuten Phase der AIA eine leichte signifikante Abnahme der mRNA-Expression für die TNF-Rezeptoren. Die erstmalige Untersuchung der mRNA- und Proteinexpression von TNF-α in lumbalen Spinalganglien während der AIA zeigte, dass erst nach Arthritisinduktion TNF-α in ipsi- und kontralateralen Spinalganglienneuronen (ca. 15%) exprimiert wurde. Vermutlich sind die Neurone der Spinalganglien selbst an der Produktion pro-inflammatorischer Zytokine beteiligt und können dadurch entzündliche und auch nozizeptive Prozesse beeinflussen. Die Untersuchung der mRNA-Expression während der AIA von IL1-R1 und IL-1β zeigte, dass sich die Expression von IL1-R1 beidseitig nicht änderte. Dagegen nahm die Expression von IL-1β ipsilateral in der akuten Arthritisphase ab und stieg kontralateral stetig an. Bei der mRNA-Expressionsstudie wurden Verhaltensversuche mit den Ratten durchgeführt. Mit erhöhter TNF-α-mRNA- und Protein-Expression in der akuten Arthritisphase zeigten die Tiere verstärktes schmerzrelevantes Verhalten, Gelenkdurchmesserzunahme des entzündeten ipsilateralen Knies, sowie mechanische und thermische Hyperalgesie an den ipsilateralen Pfoten.

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