Belastungsinduzierte Veränderungen von Thrombozyten : labormethodische Aspekte

Eine Zunahme der Zahl zirkulierender Thrombozyten nach körperlicher Belastung ist lang-jährig bekannt. Indes besteht erhebliche Unstimmigkeit darüber, inwieweit die belastungs-induzierte Thrombozytose von einer gesteigerten Thrombozytenfunktion begleitet wird und ob diese mit einem erhöhten Risiko für thrombembolische Ereignisse einhergeht. Unter-schiedliche Methodiken in der Untersuchung von Teilaspekten der Thrombozytenfunktion (Adhäsion, Aggregation, Sekretion) und wenig vergleichbare Belastungsformen haben erheb-lich zu den meist widersprüchlichen Ergebnissen beigetragen. Mit Einführung der Durchfluß-zytometrie in die Untersuchung der Thrombozytenfunktion konnten zahlreiche Probleme gelöst werden. Dennoch ergaben sich auch hier widersprüchliche Ergebnisse und vor allem hinsichtlich der Probenaufbereitung und Fixierung blieben wichtige methodische Fragen ungeklärt. Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit stand der Aufbau und die Weiterentwicklung einer durchflusszytometrischen Methodik zur differenzierten Untersuchung der Thrombozyten-funktion im Rahmen der belastungsinduzierten Thrombozytose. Die Arbeit basiert auf drei aufeinander aufbauenden Teilstudien bestehend aus einer maximalen Stufentestbelastung (Teilstudie I), einem submaximalen Dauerlauf über 60 bis 120 Minuten bei einer Intensität von 90 % der individuellen anaeroben Schwelle (Teilstudie II) sowie einer hochintensiven Kurzeitbelastung (90 Sekunden all-out; Teilstudie III) und konzentriert sich gemäß dem Arbeitstitel auf die labormethodischen Aspekte des Untersuchungsganges. Die jeweiligen Belastungen gewannen dabei eine doppelte Funktion. Zum einen entsprachen sie dem eigentlichen Untersuchungsgegenstand und zum anderen dienten sie darüber hinaus als externe Stimuli, um die Sensitivität der Methodik zu erproben. Mit allen Belastungsinterventionen konnte eine signifikante Zunahme der Zahl zirkulierender Thrombozyten erreicht werden. Diese ging mit Ausnahme der submaximalen Dauerbelastung auch mit einer signifikanten Zunahme des mittleren Thrombozytenvolumens einher.

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