Quantitatives Monitoring der Thrombozytenadhäsivität mit dem Platelet Adhesion Assay (PADA) bei Patienten mit akuter zerebraler Ischämie

Aktuell steht kein verlässlicher und breit anwendbarer Laborparameter zur Verfügung, der eine Vorhersage des klinischen Ansprechens auf eine Sekundärprophylaxe nach stattgehabter akuter zerebraler Ischämie mit einem Thrombozytenaggregationshemmer erlaubt oder mit dem sich die individuelle Gefahr von Blutungskompli kationen abschätzen lassen könnte. In der vorliegenden offenen, prospektiven kontrollierten Studie soll der Frage nachgegangen werden, ob der PADA-Test in der Diagnostik der akuten zerebralen Ischämie und in der Therapieplanung der Sekundärprophylaxe mit Thrombozytenaggregationshemmern bei Patienten mit akuter zerebraler Ischämie und TIA sinnvoll eingesetzt werden kann. Der PADA-Test untersucht den Funktionszustand d er Thrombozyten bezügli ch ihrer Fähigkeit zur Bindung an Fibrinogen über den GP IIb/IIIa -Rezeptor unter den Bedingungen von niedrigem Scheerstress. Insgesamt wurden 528 Patienten untersucht, von denen 401 der endgültigen Analyse zur Verfügung standen. Von diesen hatten 229 Patienten eine akute zerebrale Ischämie, 28 eine TIA und 7 Patienten eine ICB erlitten. Weitere 40 Patienten wurden wegen ander er neurologischer Erkrankungen behandel t und hatten länger als 6 Monate zurückliegend eine akute zerebr ale Ischämie erlitten. Weiterhin wurden 5 Patienten mi t einer gesicherten systemischen Vaskulitis und 3 Patienten mit einer SVT untersucht. Als Kontrollgruppe dienten 89 Patienten, die wegen ander er neurologischer Nichtgefäßerkrankungen stationär behandelt wurden. Bei 100 Probanden erfolgte zusätzlich eine Konstanzprüfung mittels Doppelbestimmung des PADA-AI. In der vorliegenden Studi e konnte erstmalig nachgewiesen werden, dass sowohl ältere Patienten, als auch Patienten mit niedrigerer Thrombozytenzahl und Patienten mit einem erhöhten Rezi divrisiko, wie es im „Essener Stroke Rezidiv Score“ erfasst wird, einen signifikant höheren PADA-AI aufweisen, und zwar unabhängi g von der zur stationären Aufnahme führ enden Erkrankung. Weiterhin wiesen Patienten mit einer extra- oder intrakraniellen Stenose der hirnversorgenden Gefäße, Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung und Patienten mit arteriellem Hypertonus im Vergleich zu Patienten ohne diese Merkmale im Mittel signifikant höhere PADA-AI auf.

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