Analyse der Funktion von SOCS 3 in trophoblastären Zellen

Die Entstehung neuen Lebens ist ein faszinierender Vorgang und seit jeher Antrieb für wissenschaftliche Forschung. Die molekularen Mechanismen dieses biologischen Wunders sind jedoch bis heute nur sehr unvollständig geklärt. In diesem Zusammenhang ist der Vorgang der Plazentation von besonderem klinischem Interesse, da er für das Verständnis vieler schwangerschaftsassoziierter Krankheiten von Bedeutung sein könnte. Überdies bestehen viele Ähnlichkeiten zwischen in den Uterus einwandernden Trophoblastzellen und malignen Tumorzellen, die im Fokus onkologischer Forschung stehen. Die für Tumorwachstum und Schwangerschaft relevanten Zellfunktionen werden vor allem über den Signaltransduktor und Aktivator der Transkription-3 (STAT3), ein intrazelluläres Regulationsmolekül, gesteuert. Dessen Stimulation steht am Ende der so genannten Januskinase/Signaltransduktoren und Aktivatoren der Transkription (JAK/STAT) -Signaltransduktionskaskade, die von Zytokinen, wie dem für die Schwangerschaft bedeutsamen Leukämie inhibierenden Faktor (LIF), aktiviert wird. Ein wichtiger Negativregulator von STAT3 scheint der Suppressor der Zytokin-Signalgebung-3 (SOCS3) zu sein, das bei veränderter Expression mit plazentaren Entwicklungsstörungen und Entartung von Zellen in Verbindung gebracht wird. Aus diesem Grund wurde im Rahmen der vorliegenden Dissertation der Einfluss einer reduzierten SOCS3-Expression auf das Proliferations-, Migrations- und Invasionsverhalten trophoblastärer Zellen untersucht. Die Chorionkarzinomzelllinie JAR diente hierbei als Modell für das Verhalten invasiver Trophoblastzellen. Die Verminderung der SOCS3-Expression wurde mittels RNA-Interferenz, einem posttranskriptionellen Mechanismus der Genregulation, realisiert. Dabei erfolgte sowohl ein transienter „Knockdown“ mit Hilfe von small interfering RNA (siRNA) als auch ein stabiler, vektorvermittelter „Knockdown“ mit short hairpin RNA (shRNA). Mittels Sodiumdodecylsulfat Polyacrylamid-Gelelektrophorese und Western Blot wurde der Erfolg der Transfektion auf Protein-Ebene kontrolliert, während die Verminderung der Messenger RNA (mRNA) Menge von SOCS3 mit Hilfe der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) bzw. real-time PCR (rtPCR) nachgewiesen werden sollte. Anschließend erfolgten Proliferations-, Migrations- und Invasionsassays um den Einfluss des SOCS3-Knockdowns“ auf das Zellverhalten zu untersuchen. Diese Tests wurden jeweils mit unstimulierten JARZellen sowie nach Stimulation mit dem schwangerschaftsrelevanten Zytokin LIF durchgeführt.

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