Ergebnisse der frührehabilitativen Komplexbehandlung von geriatrischen Patienten am Universitätsklinikum Jena

Fragestellung: Im Alterungsprozess findet ein Rückgang der physiologischen Parameter und der Leistungsfähigkeit statt, die zur Einschränkung der Selbständigkeit führen. Daher ist das wesentliche Behandlungsziel bei geriatrischen Patienten die Erhaltung der Selbstständigkeit und der Unabhängigkeit. Deshalb muss der kurative Behandlungsansatz um rehabilitative Aspekte ergänzt werden. Unter Nutzung effektiver und ökonomischer Systeme erfolgt eine komplexe und zeitlich ausgedehnte Behandlung mit der Wiederherstellung der Alltagsfunktionalität und Integration in die Alltagsumgebung. Diese Studie überprüft die Praktikabilität und die Wirksamkeit eines Konzeptes der geriatrischen Komplexbehandlung. Dabei wurden die Mobilität, die Kognition, die Selbständigkeit und der allgemeiner Gesundheit der Patienten mittels standardisierter Assessments erfasst und die Ergebnisse dargestellt. Methodik: In den Jahren 2005 und 2006 haben 463 Pat. (303 Frauen, 127 Männer) eine geriatrische Komplexbehandlung durchgeführt. Davon wurden 33 Pat. aufgrund eines abgeschwächten Allgemeinzustandes, eines ungenügenden Rehabilitationspotenziales oder wegen hervorragender Assessmentleistungen ausgeschlossen. Einschlusskriterien waren ein Lebensalter über 60 Jahre, ein Barthel-Index über 30 Punkte sowie eine akute pulmologische, kardiologische, muskuloskelettale, gastrointestinale oder Stoffwechselerkrankung. Die Beurteilung der Rehabilitationsfähigkeit und des Rehabilitationspotentials erfolgte mit entsprechend validierten Assessmentverfahren: Barthel-Index (BI), Functional Independence Measurement (FIM), Mini-Mental-Scale (MMS), Allgemeiner Gesundheitszustand (SF8) und Tinetti-Test bewertet. Diese wurden zu Beginn und zum Abschluss der geriatrischen Komplexbehandlung erfasst. Ergebnisse: Die Geriatrische Komplexbehandlung dauerte bei 402 Pat. im Mittel 15 Tage. In dieser Zeit verbesserte sich der BI: 43,62 auf 61,84 Pkt. (n= 373 Pat.), FIM 62,54 auf 72,75 Pkt. (n= 325 Pat.), Tinetti 9,0 auf 12,3 Pkt. (338 Pat.), MMS 22,5 auf 24,2 Pkt. (208 Pat.). Der GDS zeigt eine Abfall von 4,8 auf 4,0 Pkt. (n= 181 Pat.). Der SF8 erlangte innerhalb der GH, PF und RP (334 Pat.) eine Steigerung während die restlichen Items eine geringe Verbesserung erreichen. Diskussion: Die verbesserte Mobilität bedingt eine Zunahme der Selbständigkeit und eine Minderung des Sturzrisikos. Die Kognition wird im Behandlungszeitraum gering verbessert.

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