Einfluss einer MAC-Sedierung mit Remifentanil und Propofol auf die Hämodynamik, Oxygenierung und den Patientenkomfort während internistischer Thorakoskien

Die internistische Thorakoskopie ist eine sehr wertvolle diagnostische und in geringe-ren Umfang therapeutische Maßnahme. Sie wird in Lokalanästhesie mit Sedierung und selten in einer Kombination mit einer systemischen Applikation von Analgetika durchgeführt. Das Hinzufügen einer Analgosedierung bei der sehr schmerzhaften Thorakoskopie kann einerseits die Lokalanästhesie sinnvoll ergänzen, birgt aber an-dererseits die Gefahr der Atemdepression in sich. In der vorliegenden Arbeit wurde die Eignung eines in unserer Klinik neuen Analgosedierungsschemas mittels kontinu-ierlicher Infusion von Remifentanil und Propofol nach oraler Prämedikation mit Mida-zolam zur diagnostischen bzw. therapeutischen internistischen Thorakoskopie bei spontan atmenden Patienten untersucht. In der Literatur ließen sich keine Hinweise auf die Anwendung von Remifentanil und Propofol zur Sedierung während internisti-scher Thorakoskopien und somit Daten über eine Beeinflussung von Oxygenierung, Hämodynamik und Qualität der Sedierung während dieses speziellen diagnostischen Verfahrens recherchieren. Die Daten entstanden im Rahmen der Qualitätssicherung bei Einführung einer neuen Methode in unserer Klinik und standen somit retrospektiv zur Verfügung. Die Ethikkommission der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat die anonyme Bearbeitung dieser Daten zugelassen. Im Zeitraum von August 2002 bis März 2009 wurden 32 Patienten der pulmonologi-schen Abteilung der Zentralklinik Bad Berka zur Diagnostik bzw. Therapie rezidivie-render Pleuraergüsse in Analgosedierung thorakoskopiert. Sie waren zwischen 22 und 88 Jahre alt und gehörten den ASA-Klassen II und III an. Die Patienten erhielten zur Prämedikation 30 bis 60 min vor Operationsbeginn 0,1 mg/kg KG (3,75 bis 11,25) Midazolam per os. Zur kontinuierlichen Analgosedierung wurde ihnen Remifentanil in einer Dosierung von 0,025 bis 0,05 μg/kg/min und Propofol in der Dosierung von 1 bis 2 mg/kg/h kontinuierlich verabreicht. Zur kurzzeitigen Vertiefung der Sedierung z.B. bei Biopsien der Pleura oder dem Einbringen von Talkum zur Pleurodese konn-ten Bolusgaben von 10 bis 20 mg Propofol verwendet werden. Während der gesam-ten Untersuchungsdauer wurde den Patienten 6 Liter Sauerstoff über eine Gesichts-maske verabreicht und die respiratorische Funktion mit Kapnographie überwacht. Beurteilt wurden unter anderem die Oxygenierung, die Hämodynamik, sowie der Grad der Sedierung und die Qualität der Analgesie zu definierten Messzeitpunkten. Messzeitpunkte waren vor Beginn der kontinuierlichen Infusion von Remifentanil und Propofol, unmittelbar nach Öffnen der Pleura, 10 min nach Pleuraeröffnung, 20 min nach Pleuraeröffnung, am OP-Ende und 10 min nach OP-Ende.

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