Modulation akustisch evozierter Felder des auditorischen Kortex durch selektive Aufmerksamkeit während einer one-black-Aufgabe

Mittels der Methoden der Elektroenzephalographie (EEG) und Magnetenzephalographie (MEG) konnte durch Aufzeichnung evozierter Potentiale bzw. Magnetfelder vielfach die Modulation der Reizverarbeitung durch Aufmerksamkeitsmechanismen nachgewiesen werden. Im auditorischen Kortex zeigte sich unter selektiver Aufmerksamkeit eine Modulation der frühen kortikalen Antworten. Darüberhinaus scheint sich die funktionelle sensorische Organisation des Kortex verschiedenen Aufmerksamkeitsbedingungen und Aufgabentypen anzupassen. Hierbei können Aufmerksamkeitsprozesse durch eine Änderung kortikaler rezeptiver Felder zu einer verbesserten räumlichen Auflösung von visuellen und somatosensiblen Reizen führen. Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung des Einflusses selektiver Aufmerksamkeit auf frühe kortikale Aktivität des auditorischen Kortex während einer one-back-Aufgabe. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, ob Aufmerksamkeitsprozesse zu einer Änderung rezeptiver Felder des auditorischen Kortex führen können um eine bessere Auflösung von akustischen Reizen zu erreichen. Hierfür wurden bei 14 Probandinnen mittels eines 31-Kanal-Magnetographen (MEG) akustisch evozierte Felder (AFFs) des auditiven Kortex über dem linken Temporallappen aufgezeichnet. Untersucht wurden dabei die mittellatenten akustisch evozierten Felder (MAEFs) sowie die N100m. Die Messung der AEFs erfolgte bei jeder Probandin unter drei verschiedenen Aufmerksamkeitsbedingungen: der selektiven Aufmerksamkeit auf akustische Reize, der Aufmerksamkeitsablenkung auf visuelle Reize und der Ruhebedingung ohne selektive Aufmerksamkeit. Während der drei Bedingungen wurde akustisch mittels zweier Töne (440 und 660Hz) und visuell mittels einer Leuchtdiode stimuliert. Unter den Bedingungen der selektiven auditiven Aufmerksamkeit und der visuellen Aufmerksamkeitsablenkung kam eine one-back-Aufgabe zur Anwendung. Hierbei war das wiederholte Auftreten des gleichen Tons bzw. Lichts als Zielreiz definiert und verlangte von der Probandin eine Antwortreaktion. Für die Komponenten der MAEFs und die N100m wurde eine Quellenrekonstruktion vorgenommen. Die berechneten Quelldipole waren im Gyrus temporalis superior lokalisiert. Zur Hypothesenprüfung wurde die mittlere MGFP (mean global field power) zweier Zeitbereiche berechnet, die die Komponenten der MAEFs und der N100m optimal erfassten.

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