Bovine prozessierte Spongiosa in der Wirbelsäulenchirurgie : Retrospektive Verlaufsstudie

In der heutigen Zeit hat der Bedarf an entsprechender Diagnostik und Therapie gerade bei degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen zugenommen. Ein sehr häufiges Symptom sind hierbei Rückenschmerzen, deren Behandlung und Rehabilitation allein in Deutschland über 20 Mrd. Euro an Kosten verursachen. Bei Katz et al (1995) wurde festgestellt, dass die Rate der operativen Stabilisierungen im Lumbalbereich zugenommen hat; trotz der dabei auftretenden Kosten infolge von Komplikationen wie Infektionen und Blutungen. Bereits in früheren Untersuchungen über die Kostenentwicklung von stabilisierenden Operationen an der Wirbelsäule wurde aufgezeigt, dass der langfristige Kostenaufwand, trotz eines kurzfristigen hohen Kostenfaktors, ökonomischer ist als eine ausgedehnte konservative Therapie. In den darauf folgenden Jahren hat dieser Aspekt der Bewährung von operativen Eingriffen in den Therapiekonzepten bis zum heutigen Tag eine wesentliche Rolle gespielt. So wurde bei Glassman et al (2008) dargestellt, dass der Benefit bei Fusionen an der lumbalen Wirbelsäule mit Hilfe von klinischen Parametern und Score-Systemen aufgezeigt werden kann. Die meisten Systeme waren anfangs zur Therapie der Skoliose entwickelt worden; später nutzte man sie zur Behandlung degenerativer Wirbelsäulenerkrankungen. Eine Kombination von ventraler und dorsaler Stabilisierung mit Pedikelschrauben zeigte bei Steffee et al (1988) eine höhere Festigkeit auf und stellte damit das Ergebnis bei Kombination beider Verfahren dar. Diese beiden Methoden haben sich bis zum heutigen Zeitpunkt vielfach bewährt und werden in der klinischen Praxis sehr häufig angewendet. In den letzten 30 Jahren wurden wesentliche Fortschritte in der operativen Therapie an der Wirbelsäule erzielt. Dieser Umstand ist sowohl auf eine effektive Infektionsprophylaxe als auch auf die Optimierung der Implantate zurückzuführen.

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