Häufigkeit und Profil der ASS-Resistenz bei chronischen Hämodialyse-Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden

In der Hämostaseologie stellen die Thrombozyten einen entscheidenden Part physiologischer, aber auch pathologischer Gerinnungsprozesse dar. Daher ist es wichtig, in speziellen Konstellationen die Funktion der Thrombozyten pharmakologisch steuern zu können. Hierzu ist die Verwendung von Acetylsalicylsäure (ASS) in der klinischen Praxis weit verbreitet und spielt eine entscheidende Rolle im Rahmen der primären und sekundären Thromboseprophylaxe. Das Wirkprinzip der Acetylsalicylsäure führt zu einer irreversiblen Hemmung der Thrombozytenfunktion, indem sie deren Cyclooxygenasemolekül (COX) acetyliert. Damit wird die Thromboxan A2-Synthese (TXA2) und somit die Aggregation blockiert. Der aktuelle Forschungsstand verdeutlicht jedoch, dass ein nicht unerheblicher Prozentsatz der so behandelten Patienten von der ASS-Therapie nicht profitiert und dennoch ein kardiovaskuläres Ereignis erleidet. Seit langem wird daher in der Fachliteratur über die ASS-Resistenz diskutiert und bisher werden recht divergente Ergebnisse erzielt. Das Ziel dieser Studie bestand in der Darstellung der Prävalenz der ASS-Resistenz bei dialysepflichtigen Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden. Es wurde eruiert, ob zwischen diesen beiden Studienkollektiven ein signifikanter Prävalenzunterschied besteht und ob Zusammenhänge zwischen dem Resistenzstatus und binären sowie metrischen Merkmalen darstellbar sind. Zum Nachweis der ASS-Resistenz wurde der PADA-RASS (platelet adhesion assay - Reaktion auf ASS) genutzt, mit dessen Hilfe es möglich ist, Messungen im Heparinblut und nach Zugabe von ASS durchzuführen, um dadurch das Ansprechen der Thrombozyten auf ASS zu analysieren. Dabei wurde die Thrombozytenantwort in drei Gruppen unterteilt: ASSResponder, ASS-Nonresponder und PRASA (paradoxical reaction on ASA). Zusätzlich wurden der PADA (platelet adhesion assay) und PADA-HIT (HIT: Heparininduzierte Thrombozytopenie Typ II) genutzt, um erfassen zu können, ob der Aktivitätszustand der Thrombozyten und die Prävalenz von HIT II-Antikörpern (AK) signifikante Unterschiede zwischen den beiden untersuchten Populationen zeigen. Auch hierbei wurde auf Zusammenhänge mit den oben erwähnten Merkmalen geachtet. Der PADA verwendet zwei durch Citrat antikoagulierte Vollblutproben, aus denen der aktuelle Adhäsionsindex (AI) der zirkulierenden Thrombozyten ermittelt wird.

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