PARTS : die Evaluation eines multimodalen Präventionsprogramms zur Förderung von Intergruppenbeziehungen bei Grundschulkindern

Vorurteilen und Diskriminierung: Stellvertretender-Kontakt, wissensbasierte Intervention und Förderung sozial-kognitiver Kompetenzen. Das Programm wird mit einem Prä-Post-Kontrollgruppendesign mit Follow-up an einer Stichprobe Thüringer Grundschüler evaluiert. Die Ergebnisse zeigen, dass sich PARTS sehr gut in den teilnehmenden Schulklassen implementieren lässt. Die Ergebnisse der proximalen Effektmaße deuten darauf hin, dass vor allem die wissensbasierte Interventionsmethode bei PARTS erfolgreich ist, während die Förderung der sozial-kognitiven Kompetenzen kaum Wirkung zeigt. Die Ergebnisse der distalen Effektmaße weisen auf die Wirksamkeit der Stellvertretender-Kontakt-Intervention hin. Es zeigen sich auf verschiedenen gruppenbezogenen sozialen Einstellungsmaßen (kognitiv, affektiv, konativ) gegenüber der russischen Zielfremdgruppe Entwicklungsunterschiede zwischen den Untersuchungsgruppen. Diese Zielfremdgruppe kommt ausschließlich bei der Stellvertretender-Kontakt-Intervention zum Einsatz. Die Effekte generalisieren nicht auf die chinesischen Fremdgruppe. Weiterhin findet sich ein Beschleunigungseffekt in der Abnahme der Intoleranz der Interventionsteilnehmer, sowie eine zumindest kurzfristige Zunahme im prosozialen Verhalten der PARTS-Teilnehmer im Vergleich zur Kontrollgruppe. Die gefundenen Interventionseffekte sind klein, aber praktisch und statistisch bedeutsam. Insgesamt ist PARTS, zwar zielgruppenspezifisch aber umfassend wirksam in der Prävention von negativen gruppenbezogenen sozialen Einstellungen sowie in der Förderung interpersonaler Einstellungen und prosozialen Verhaltens. Die Ergebnisse werden vor dem aktuellen Forschungshintergrund diskutiert.

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