Korrelation zwischen Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion (GvHD) nach allogener Blutstammzelltransplantation und zirkulierenden EpCAM-positiven Zellen

Eine Nebenwirkung der allogenen HSCT ist die GvHD. Die Pathomechanismen der GvHD sind teilweise verstanden. Das Epitheliale Zelladhäsionsmolekül (EpCAM) übernimmt Funktionen bei der Zelladhäsion, -migration und -differenzierung, -proliferation, dem Zellzyklus und -metabolismus, der Geweberegeneration sowie der Metastasierung. Beim Gesunden sind EpCAM-positive Zellen nicht im Blut nachweisbar. Bedeutung haben zirkulierende EpCAM-positive Zellen als Marker für die Diagnose und zum Therapiemonitoring von Karzinomen. Auf Karzinomzellen wird EpCAM über- oder de novo- exprimiert. Weiterhin existieren Publikationen, die über eine EpCAM-Expression auf Plasmazellen berichten. Bei einzelnen Patienten mit entzündlichen Erkrankungen konnten zirkulierende EpCAM-positive Zellen im Blut nachgewiesen werden. Es wurden 35 Patienten nach allogener HSCT auf das Vorhandensein von zirkulierenden EpCAM-positiven Zellen untersucht. In der Krankenakte wurden bestimmte klinische Ereignisse, wie die GvHD, Entzündungen, Operationen, Immunsuppression und andere Auffälligkeiten verfolgt, um diese mit dem zeitlichen Auftreten der Zellen korrelieren zu können. Mit einer Latenz von drei bis neun Monaten traten regelmäßig EpCAM-positive Zellen auf. Ein Zusammenhang zum Auftreten einer akuten GvHD konnte nicht nachgewiesen werden. Im Falle einer chronischen GvHD wurden jedoch regelmäßig EpCAM-positive Zellen nachgewiesen, wobei sich die Zellzahlen indirekt proportional zum Schweregrad der GvHD verhalten. Des Weiteren können entzündliche Prozesse sowie operative Eingriffe den Verlauf der EpCAM-positiven Zellzahlen modulieren. Daraus schließen wir, dass zirkulierende EpCAM-positive Zellen nicht zwingend Tumorzellen entsprechen müssen. EpCAM-positive Zellen können in der Blutzirkulation existieren, ohne vom Immunsystem zerstört zu werden. Dabei gibt es Anhaltspunkte, dass EpCAM zum einen auf Epithelzellen, aber auch auf hämatopoetischen Zellen exprimiert werden kann.

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