Einfluss der Anästhetika Propofol und Ketamin sowie der Enantiomere Ketamin "r" und "s" auf die bakterienstimulierte TNFα-Antwort in Leukozyten

Zwei wichtige Anästhetika in der Langzeitsedierung auf Intensivstationen sind Propofol und Ketamin. In der vorliegenden Studie wurde die Wirkung dieser Anästhetika auf die TNF-Expression mit/ohne bakterieller Stimulation in allen Leukozytenpopulationen untersucht. Zur Ergänzung soll die Differenzierung der Wirkung zwischen dem (R)- und (S)- Diasteriomeren gegenüber dem Racemat von Ketamin betrachtet werden. Ziel dieser Arbeit ist es, den Einsatz von Propofol, Ketamin bzw. seiner Diasteriomere bei der Narkose und Langzeiteffekte auf das Immunsystem besser beurteilen zu können. Im Vollblutansatz gesunder Probanden wurde mit Hilfe eines durchflusszytometrischen Assays der Gehalt an intrazellulärem TNF in Leukozyten nach Stimulation mit Endotoxin und fMLP unter dem Einfluss der Anästhetika Propofol und Ketamin quantifiziert. Zusätzlich wurden die (R)- und (S)- Diasteriomere des Racemat Ketamin separat betrachtet, um aufgrund zahlreicher pharmakologischer Differenzen immunmodulatorische Effekte aufzudecken. Zur Ergänzung unserer Analysen sollten mittels Fluoreszenzmikroskopie besonders qualitative Aspekte einer Immunsuppression bzw. Stimulation durch die Anästhetika unterstrichen werden. In unseren Untersuchungen präsentieren diese Anästhetika gerichtete immunmodulatorische Effekte nach bakterieller Stimulation. Ketamin supprimiert dosisabhängig die TNF-Akkumulation in allen Leukozytenarten. Propofol hingegen steigert die TNF-Expression nach zusätzlicher bakterieller Aktivierung des Immunsystems. Deutlich gegensätzliche Effekte der beiden Anästhetika waren jedoch erst unter pharmakologischen Dosierungen signifikant. Trotz der zahlreichen pharmakologischen Unterschiede vom Ketamin-Racemat und seinen Enantiomeren zeigten unsere Untersuchungen zur bakteriell stimulierten TNF-Expression in Leukozyten keine wesentlichen Differenzen. Eine suppressive Modulation nach Stimulation mit bakteriellem Endotoxin war in allen Ketaminen bei zehnfacher Konzentration zu verzeichnen. Mittels Fluoreszenzmikroskopie wurde die qualitativ inflammatorische Aktivierbarkeit unter dem Einfluss von bakteriellem Endotoxin innerhalb der verschiedenen Leukozytenpopulation darstellt. Es ließ sich jedoch kein aussagekräftiges Ergebnis über eine mögliche Modulation der TNF-Expression durch Propofol und Ketamin aufgrund starker Belichtungsartefakte darstellen.

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