Die saure Sphingomyelinase bei systemischer Inflammation : Charakterisierungs- und Herkunftsuntersuchung am Beispiel des postoperativen Traumas und der Sepsis

In den letzten zwei Jahrzehnten haben die Erkenntnisse um den hochwirksamen bioaktiven Lipidmediator Ceramid zu einem neuen grundlegenden Verständnis pathophysiologischer Mechanismen während zellulärer Stressreaktion beigetragen. Insbesondere wird die Aktivierung der sogenannten sauren Sphingomyelinase (SMPD1) für eine schnelle Ceramidbildung verantwortlich gemacht. Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Untersuchung der inflammationsrelevanten Rolle der SMPD1 und ihrer im Plasma zirkulierenden Isoform während eines SIRS und einer Sepsis. Im 1. Teilbereich wurde eine Methode zur Isolation und Darstellung der zirkulierenden SMPD1 bei Patienten mit systemischer Inflammation entwickelt. In der Analyse zeigte sich, dass eine postoperative Ausprägung eines SIRS mit einer schweregradabhängigen quantitativen Aktivitätssteigerung der plasmatischen SMPD1 verbunden ist. Darüber hinaus steht der Arbeitsgruppe ein neues Verfahren zur Verfügung, die SMPD1 in humanen Proben zu isolieren. Aufgrund der zentralen Rolle der Leber während einer systemischen Inflammation wurde in der 2. Untersuchung die hepatische SMPD1 als potentielle Quelle der im Plasma zirkulierenden SMPD1 in Betracht gezogen. Dazu wurde die SMPD1-Aktivität im Plasma von Patienten mit Lebertransplantation prä-als auch postoperativ bestimmt. Zum Vergleich wurde je ein Patientenkollektiv mit Leberchirurgie und Nierentransplantation hinzugezogen. Die Analyse ergab in der Gruppe der lebertransplantierten Patienten eine ca. 2-fach höhere Plasmaaktivität der SMPD1 vor Transplantation. Im Verlauf konnte ein weiterer Anstieg der Enzymaktivität mit erhöhtem Trend am ersten postoperativen Tag ermittelt werden. Zur Erweiterung der Kenntnisse über das Verhalten der hepatischen sauren Sphingomyelinase wurde die Leber in zwei tierexperimentellen Modellen untersucht. Mittels Immunfluoreszenz gelang die konfokalmikroskopische Darstellung der SMPD1 während (1) einer Peritonitis/Sepsis sowie (2) nach Trauma/Hämorrhagie.

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