Die Rolle der Endosonographie in der Differentialdiagnose submucöser Tumore des Ösophagus und des Magens in der Routineendoskopie des oberen Gastrointestinaltraktes

Die endoskopische Ultrasonographie (EUS) stellt sich in der nichtinvasiven Diagnostik in Genauigkeit und Abgrenzung submucöser Tumoren (SMT) des oberen Gastrointestinaltraktes (GIT) als überlegen dar. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, bei SMTs des oberen GIT endosonographische Merkmale den histopathologischen nach Operation gegenüberzustellen. Es erfolgte eine retrospektive Analyse der EUS-Daten von 1167 Patienten im Zeitraum von 04.01.2008 bis 22.06.2010 im SRH Zentralklinikum Suhl. Bei operierten Patienten wurde, wenn verfügbar, das Operationspräparat histologisch nachgefärbt und photographiert. Bei den 82 Patienten (47 Frauen und 35 Männer) mit der Verdachtsdiagnose eines SMT des oberen GIT betrug das mittlere Alter 61,35 (SD ± 12,09) Jahre. 17 Patienten (9 Frauen, 8 Männer) wurden im Untersuchungszeitraum operiert. Es waren 14 Paraffin-Blöcke und 1 histologischer Schnitt zur Nachuntersuchung verfügbar. 2 Präparate von Granularzelltumoren, die nicht der Untersuchungsgruppe entsprangen, wurden zur Untersuchung hinzugefügt. Die Sensitivität der EUS bei der Erkennung von Malignität betrug 100, die Spezifität 25 Prozent. Bei den EUS-Parametern Tumorgröße, Echomuster und Begrenzung ergab sich zwischen benignen und malignen Tumoren kein signifikanter Unterschied. Infolge der hohen Sensitivität von 100% und des hohen, positiven, prädiktiven Wertes bezüglich Malignität kann auf Basis des EUS-Befundes eine OP-Indikationen gestellt werden, obgleich aufgrund der niedrigen Spezifität in der Dignitätsbeurteilung bei kleineren Tumoren (< 2 cm) häufig falsch positiv maligne Tumoren enddiagnostiziert werden. Insgesamt können die bestehenden Kriterien für Malignität als ausreichend und die Verlaufsbeobachtung mittels EUS bis zu einer Tumorgröße von 2 cm als sicher gesehen werden. Prinzipiell sollten alle gastroskopisch entdeckten, submucösen Tumoren einer hochauflösenden EUS des oberen GIT zugeführt werden.

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