Adresse Marktplatz : Bauen, Besitzen und Bewohnen der Häuser am Jenaer Markt zwischen 1500 und 1900

In der Dissertation wird untersucht, wer wann und warum in den Jenaer Marktplatzhäusern wohnte und arbeitete. Durch die Bauforschung konnte die Geschichte der Um- und Überbauungen, zumindest einzelner Häuser, herausgestellt werden. Daneben wurde die Geschichte der Bewohner und ihrer sozialen Struktur als Desiderat empfunden. Volkskundliche Hausforschung wird in der Untersuchung ausgehend vom Einzelhaus und seinen Bewohnern auf die Hausstätten und auf das Geflecht zwischen diesen am Beispiel der Bewohner der Häuser des zentralen Platzes der Stadt in der Frühen Neuzeit untersucht. Gerade durch Untersuchungen über Bewohner und Nutzer der Markthäuser können erfolgte Umbaumaßnahmen erklärt und ein lebendiges Bild über die „Gute Stube“ der Stadt in der Vergangenheit gewonnen werden. Es wurde versucht, über die einzelnen Häuser hinaus, die Hausstätte mit allen weiteren Grundstücken und Besitzungen (z. B. Weinbergen oder auch Grablegen) der Bewohner zu analysieren sowie zu den aufgefundenen Namen biografische Daten zu ermitteln, um damit Durchdringungen und Verflechtungen in der frühneuzeitlichen Universitäts- und Weinbauernstadt zu erkennen. Die Studie konzentriert sich dabei auf vier für die Stadtgeschichte wichtige und in den Quellen ausreichend dokumentierte Phasen: die Umbruchszeit durch die Universitätsgründung in der Mitte des 16. Jahrhunderts, die Zeit des Jenaer Herzogtums und gleichzeitige Blütephase der Universität Ende des 17. Jahrhunderts, die Zeit des geistigen Zentrums um 1800 bis zur nachnapoleonischen Niedergangsphase und die Zeit des Aufstiegs zur Industriestadt um 1900. Anhand von vier „Leitbauten“ und jeweils zusätzlich eines besondere Themen der jeweiligen Epoche verkörpernden Gebäudes des Marktes werden dabei wichtige zeittypische Entwicklungen verdeutlicht.

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