Untersuchung der klinischen Bedeutung einer computerassistierten Diagnosesoftware zur Quantifizierung von Lungengerüstprozessen mittels Multislice-Spiral-CT und Korrelation mit der Lungenfunktionsdiagnostik

Die sozioökonomische Bedeutung der Erkrankungen des Lungengerüsts hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Deshalb ist die zuverlässige Detektion sowohl des Lungenemphysems als auch der Lungenfibrose anzustreben. Steigende Datenmengen durch den Gebrauch von Multislice- Scannern und fehlende objektive Quantifizierungsmethoden machen die zusätzliche computergestützte Auswertung der CT-Daten im klinischen Alltag wünschenswert. Das Ziel dieser Arbeit bestand in der Evaluation der klinischen Anwendbarkeit einer Software zur Quantifizierung von Erkrankungen des Lungengerüsts anhand von MS-CT-Datensätzen im Vergleich zur Lungenfunktionsdiagnostik. In die retrospektive Studie gingen die Daten von insgesamt 100 Patienten ein, die sich sowohl einer Bodyplethysmographie als auch einer MS-CT des Thorax unterzogen haben. Das Gesamtkollektiv wurde in Subgruppen mit Atemwegsobstruktion und restriktiver Ventilationsstörung geteilt. Mit Hilfe des CAD-Systems PULMO 3D der Firma MeVis wurden die CT-Aufnahmen aller Patienten voll automatisiert analysiert. Die von der Software ausgegebenen Parameter wurden mit den per Lungenfunktionsuntersuchung bestimmten Volumina korreliert. Dabei zeigte sich, dass es machbar ist, diagnoserelevante Parameter der Lungenfunktion durch CAD-Anwendung aus CT-Daten zu extrahieren, wobei die Bestimmung dynamischer Parameter wie der Einsekundenkapazität (FEV1) derzeit nicht ausreichend gelingt. Die Unterscheidung zwischen Obstruktion und Restriktion ist mittels quantitativer Analyse grundsätzlich möglich. Des weiteren ergaben sich signifikante Unterschiede der CAD-basiert ermittelten Parameter im Hinblick auf die Stadien der peripheren Obstruktion und der Restriktion, so dass eine Abhängigkeit vom Erkrankungsausmaß angenommen werden kann. Allerdings demonstrieren die Ergebnisse dieser Studie auch, dass die reproduzierbare Schweregradeinteilung erst mit der Definition von Referenz- bzw. Normwerten ermöglicht wird.

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