Stellenwert der nicht-kurativen Magenresektion beim fortgeschrittenen Magenkarzinom

Hintergrund: Bei der Mehrheit der in Mitteleuropa an einem Magenkarzinom behandelten Patienten entsteht trotz erheblicher Fortschritte in der Diagnostik und des klinischen Managements im Verlauf der Erkrankung eine nicht-kurative Situation. Ziel dieser Arbeit war es, den Stellenwert einer nicht-kurativen Magenresektion beim fortgeschrittenen Magenkarzinom anhand des eigenen Patientenkollektivs herauszuarbeiten und diese Ergebnisse in Bezug zu Ergebnissen internationaler Studien auf dem Gebiet der nicht-kurativen Magenresektion zu setzen und zu diskutieren. Patienten und Methodik: Es wurden Daten von insgesamt 109 Patienten aus einer prospektiv geführten Tumordatenbank analysiert, die im Zeitraum von 2004 bis 2009 aufgrund eines fortgeschrittenen Magenkarzinoms in nicht-kurativer Intention behandelt wurden. Weiterhin erfolgte eine Literaturrecherche zu Studien bezüglich nicht-kurativer Magenresektionen mit einer Aufarbeitung im Sinne eines Reviews. Ergebnisse: Bei 45 Patienten erfolgte eine elektive nicht-kurative Magenresektion (Studiengruppe) und bei 64 Pateinten eine primär nicht-chirurgische Behandlung nach etabliertem palliativem Konzept (Vergleichsgruppe). Die statistische Auswertung ergab für die Studiengruppe mit 13 Monaten eine signifikante Überlegenheit gegenüber der Vergleichsgruppe mit 5 Monaten. Die postoperative Mortalität betrug in der Studiengruppe 4% versus 18% in der Vergleichsgruppe. Im Rahmen einer Datenanalyse internationaler Studien bezüglich nicht-kurativer Magenresektionen konnte ein zumeist signifikanter Vorteil dieser Vorgehensweise bestätigt werden. Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die nicht-kurative Magenresektion einen signifikanten Überlebensvorteil bietet und mit einer akzeptablen postoperativen Mortalität vergesellschaftet ist. Die Festlegung des Vorgehens ist bei jedem Patienten individuell zu prüfen.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.