Prospektive Erfassung von Nutzen und Effektivität einer Tokolyse mit dem transdermalen NO-Donor Nitroglycerin oder mit einer intravenösen Fenoterol-Bolusinfusion in der klinischen Routine

Ziel: Ziel der Auswertung des prospektiven Jenaer Tokolyseregisters war der Vergleich der klinischen Effektivität einer Tokolyse mit dem transdermalen NO-Donor Nitroglycerin und der herkömmlichen Therapie mit Fenoterol als Bolusinfusion zwischen der 22. und 34. SSW über einen Zeitraum von 8 Jahren. Methodik: Insgesamt wurden 391 Patientinnen tokolytisch behandelt, 379 klinische Daten gingen in die Tokolyseauswertung ein (333 NO und 46 Fenoterol). Die Studienkollektive unterschieden sich nicht im Alter, BMI, Gravidität, Parität und SSW bei Tokolysebeginn. Der Therapiebeginn lag im Median zwischen der 28. und 29. SSW. Insgesamt wurden 14 Tokolysetherapien abgebrochen (3,7%). Ergebnis: Die Tokolyse mit dem NO-Donor Nitroglycerin zeigte im Vergleich zu einer Fenoterol-Bolusinfusion innerhalb der ersten 48 h (97,1% vs. 94,3%), nach 7d (92,1% vs. 88,6%) und bis zur voll. 37. SSW eine höhere Effektivität. Eine Frühgeburt konnte in 58 % (Fenoterol in 43%) verhindert werden. Bei Tokolysebeginn < 28. SSW wurde die Frühgeburtenrate halbiert (4,3% vs. 9,5%; RR 0,45 [0,15;1,31]). Das neonatale Outcome war in beiden Studiengruppen vergleichbar (medianes Geburtsgewicht 2679±883g vs. 2424±980g). Unter einer NO-Tokolyse zeigten sich signifikant bessere Zustandsbewertungen der Neugeborenen (APGAR 5min p<0,05; APGAR 10min p< 0,01). Schlussfolgerung: Die NO-Tokolyse hat sich als sichere und wirksame Therapieform in der klinischen Routineanwendung erwiesen. Eine transdermale NO-Tokolyse ist gegenüber der Fenoterol-Bolusinfusion als eine zumindest äquipotente, wenn nicht sogar überlegene Therapiemethode anzusehen.

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