Biologische und funktionale Charakterisierung von Tumoren im Gastrointestinaltrakt durch genomweite Genexpressions-Analyse und Identifizierung von potentiellen Tumormarkern

Die Untersuchungen in der vorliegenden Arbeit umfassen mit dem Magenkarzinom, dem kolorektalen Karzinom und dem neuroendokrinen Tumor drei verschiedene Entitäten, die zwar alle im Gastrointestinaltrakt lokalisiert sind, deren Genese und Progression aber unterschiedlich abläuft. 1. Etablierung und Evaluierung eines Serum-Protein-Biochips, der durch die quantitative Bestimmung von neun Biomarkern im Serum von Patienten eine frühestmögliche Diagnose eines vorhandenen kolorektalen Karzinoms ermöglicht. Dazu wurden insgesamt 474 Seren mit der Evidence Investigator™ Biochip Technologie der Firma Randox getestet. 2. Etablierung und Charakterisierung einer gewebebasierten Signatur zur Bestimmung der Lokalisation des Primärtumors bei neuroendokrinen Tumoren (NETs) mit CUP-Syndrom (cancer of unknown primary). Anhand des Expressionslevels dreier Gene (CD302, PPWD1 und ABHD14B) konnte der Entstehungsort des Primärtumors bei knapp 100 NETs mit einer Spezifität von 67-98% bestimmt werden. Der Drei-Gen-Klassifikators wurde patentiert. 3. Erstellung und Auswertung von DNA Aberrations-Profilen sowie Darstellung der fehlregulierten Signalwege an 29 Magenkarzinomen, anhand derer gezeigt werden konnte, dass die Anzahl der individuellen DNA-Aberrationen mit der Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten korreliert und dass es Subgruppen beim Magenkarzinom gibt, die unabhängig von der TNM- und der Laurén-Klassifikation auf verschiedene Chemotherapien ansprechen. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse der drei untersuchten Tumorentitäten des Gastrointestinaltraktes, dass die Vernetzung von globalen, adaptierten Verfahren, wie der Genenexpressions-Analyse mit funktionellen Untersuchungen einzelner Gene, es erlauben biologische und klinische Fragestellungen translational zu untersuchen, um so einerseits molekulargenetische Grundlagen der malignen Progression von Tumoren weiter aufzuklären und andererseits zur Optimierung von Diagnose und individualisierter Therapie beitragen zu können.

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