Einfluss von No-Donoren auf den plazentaren Stoffwechsel während der zweiseitigen ex vivo Perfusion reifer Plazentakotyledone am Beispiel von Pentaerithrityltetranitrat

Das Anwendungsspektrum der organischen Nitrate, z. B. Glyceroltrinitrat (GTN) und Pentaerithrityltetranitrat (PETN) kennt man aufgrund ihrer hervorragenden Vasoreaktivität bisher hauptsächlich aus dem kardiologischen Bereich. Durch ihre vasodilatatorische Wirkung erzielt man eine bessere Perfusion und somit eine günstigere Sauerstoffversorgung. Diese gefäßreaktiven Wirkungen macht man sich auch in der Geburtshilfe zu Nutze. Erste Literaturhinweise findet man schon 1882 zur Uterusrelaxation bei Plazentaretention. Lees et al. haben 1994 erstmals den erfolgreichen therapeutischen Einsatz von Glyceroltrinitrat zur Wehenhemmung beim Menschen beschrieben (Lees et al. 1994, Schleußner 2002). Frühgeburtlichkeit und hypertensive Schwangerschaftserkrankungen (z. B. Präeklampsie) und/oder intrauterine Wachstumsrestriktionen machen den größten Teil der Risikoschwangerschaften aus. Eine adäquate uteroplazentare und fetoplazentare Blutversorgung ist essentiell für eine normale intrauterine Entwicklung. Hier spielt Stickstoffmonoxid (NO) hinsichtlich der Regulation des plazentaren Gefäßwiderstandes eine wichtige Rolle (Lyall et al. 1995, Lyall et al. 1996, Poston 1997). Während organische Nitrate z. B. bereits in Form von Glyceroltrinitrat-Pflastern in der Geburtshilfe zum Einsatz kommen, könnte auch PETN auf Grund seines Wirkungsspektrums und der besseren Verträglichkeit eine weitere Option bei der Behandlung schwerwiegender Schwangerschaftserkrankungen darstellen. Bisher ist wenig über die Beeinflussung des plazentaren Stoffwechsels während der Applikation von PETN in der Schwangerschaft bekannt. Deshalb war das Ziel der vorliegenden Arbeit, mit Hilfe des ex vivo Modells der zweiseitigen rezirkulierenden Plazentaperfusion den Einfluss von PETN auf verschiedene Stoffwechselparameter der humanen Plazenta zu untersuchen.

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