Prävention von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter : Identifikation von Teilnahmebarrieren unter besonderer Berücksichtigung von biologischen und psychosozialen Einflussfaktoren auf den Ernährungszustand

  • Einleitung: Übergewicht hat sich zu einem der wichtigsten Gesundheitsprobleme unserer Gesellschaft entwickelt. Es besteht dringende Notwendigkeit zur frühzeitigen Prävention. Das Ziel der Arbeit war es, Teilnahmebarrieren an dem Präventionsprogramms T.A.F.F. zu identifizieren.
  • Methoden: Im Rahmen eines Screeningverfahrens der CrescNet-Datenbank wurden 3- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche (N=4072) mit Übergewicht identifiziert. Den Familien wurde die Teilnahme am T.A.F.F.-Programm angeboten. 192 nichtteilnehmende und 241 teilnehmende Familien wurden hinsichtlich anthropometrischer Parameter, Lebensstil, psychologischer Konstrukte, sozialen Status und subjektiver Hindernisgründe untersucht. 231 Kinderärzte wurden zu ihrer Teilnahmebereitschaft befragt.
  • Ergebnisse: Eltern sind erst bereit, ein Angebot in Anspruch zu nehmen, wenn ein massives Übergewicht beim Kind vorliegt. Mädchen sind eher zur Programmteilnahme bereit. Die nichtteilnehmenden Familien haben eine verzerrte Wahrnehmung ihres Gesundheitsverhaltens. Die Inanspruchnahme des Programms ist gering, wenn sich die Kinder in ihrem Körper wohl fühlen. Soziale Faktoren beeinflussen die Teilnahme. Der Zeitmangel ist ein wesentlicher Hindernisgrund. Die Bereitschaft der Kinderärzte zur Adipositasprävention ist hoch.
  • Schlussfolgerungen: Intensive Aufklärungsarbeit ist nötig, um der mangelnden Risikowahrnehmung zu begegnen und das Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil zu schärfen. Alters- und geschlechtsspezifische Besonderheiten müssen bei der Programmkonzeption berücksichtigt werden. Bei guter Lebensqualität sind Familien kaum empfänglich für Interventionen. Primärpräventive Maßnahmen und Verhältnisprävention sind daher unerlässlich, um dem Adipositasproblem zu begegnen.

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