Leistungsmessung und Bewertung spielen im Schul- und Hochschulkontext eine zentrale Rolle. Für Lehrkräfte bedeutet das, externalisiertes Wissen von Lernenden auf Grundlage diagnostischer Expertise hinreichend objektiv, zuverlässig, sowie gültig einzuschätzen (vgl. Schrader, 2006). Insbesondere textproduzierende Schülerleistungen führen oft zu geringen Bewertungsübereinstimmungen (vgl. Ingenkamp & Lissmann, 2008). Die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist die empirische Überprüfung technologiegestützter Leistungsdiagnostik textbasierter Lernergebnisse. Dabei steht die Frage nach einer zeitökonomischen, objektiven, zuverlässigen und gültigen Bewertung textbasierter Lernergebnisse im Zentrum. Es wird der Frage nachgegangen, ob sich im Rahmen der Theorie der mentalen Modelle entwickelte Verfahren eignen, um die Leistungsfeststellung durch Lehrende zu unterstützen. Die empirische Überprüfung erfolgte zunächst im Hochschul- und daran anschließend im Schulkontext. Das Untersuchungsdesign der vorliegenden Forschungsarbeit bestand aus zwei Teilstudien im Hochschulkontext (N = 228 Studierende) sowie aus vier Teilstudien im Schulkontext (N = 105 Schüler). An der Hochschule erfolgte zunächst ein quantitativ-orientierter Zugang um die gestellten Fragen zu beantworten. Die Schulstudien beinhalten sowohl quantitative- als auch qualitative Zugänge. Hier interessierte zudem inwiefern sich die Bewertungskriterien von Lehrkräften durch eine gezielte Intervention verändern lassen. Die empirischen Befunde im Hochschulkontext geben erste Hinweise darauf, dass sich inhaltlich orientierte Leistungsbewertung durch technologiegestützte Kennwerte abbilden lässt. Die Ergebnisse im schulischen Kotext deuten darauf hin, dass sich die strukturell orientierte Textanalyse durch technologiegestützte Kennwerte abbilden lässt. Außerdem konnte gezeigt werden, dass Lehrkräfte zunächst eine völlig andere Unterstützung benötigen als zunächst vermutet.