Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich stehen an 6. Stelle aller Krebserkrankungen weltweit. Die Gesamt-5-Jahres-Überlebensrate von Oropharynxkarzinomen liegt bei etwa 50% über allen Stadien. Die in den letzten Jahrzehnten unverändert schlechte Prognose sowie erhebliche Nebenwirkungen der multimodalen Therapie geben bei dieser Tumorentität Anlass zur Suche nach neuen Therapieansätzen. Ein möglicher neuer Therapieansatz ist eine zielgerichtete Hemmung der tumorinduzierten Angiogenese. Der VEGFR 2 und die ß3-Integrin-Untereinheit spielen bei tumorinduzierter Angiogenese sowie Tumorprogression und Metastasierung eine wichtige Rolle. Ziel dieser Arbeit war es, zuerst die Expression dieser beiden Marker in Präparaten von Oropharynxkarzinomen in frühen Tumorstadien und zugehöriger Lymphknotenmetastasen immunhistochemisch zu ermitteln und anschließend einen putativen Zusammenhang zwischen der Expression und der Metastasierung und dem onkologischen Outcome zu untersuchen. Hierzu wurden Präparate von 46 Oropharynxkarzinomen und 27 Lymphknotenmetastasen mit Antikörpern gegen diese Marker immunhistochemisch gefärbt und ausgewertet. Nach Auswertung der Färbereaktionen ergab sich kein signifikanter Zusammenhang mit der regionären Metastasierung. Eine schwache Färbereaktion des anti-VEGFR 2-Antikörpers in Tumorzellen war jedoch mit einem kürzeren Gesamtüberleben der Patienten verknüpft. Bei der ß3-Integrin-Untereinheit war eine schwache Färbereaktion des anti-Integrin ß3-Antikörpers in Tumorzellen mit einem längeren Gesamtüberleben verknüpft. Zusammengefasst war die immunhistochemische Expression zwar nicht mit der regionären Metastasierung, jedoch mit dem onkologischen Outcome verknüpft. Hierdurch ergeben sich Grundlagen für zukünftige Untersuchungen auf dem Gebiet angiogeneseassoziierter molekularer Marker beim Oropharynxkarzinom.