Gesundheit(s)macht Schule : Entwicklung und Evaluation eines Gesundheitsprogramms für Grundschulen

In der vorliegenden Arbeit wurde ein Gesundheitsprogramm für Grundschulen in Thüringen entwickelt und evaluiert. Der aktuelle fachliche Diskurs und Forschungstand zeigt, dass Gesundheitsförderung im Setting Schule gesetzlich verankert, bildungspolitisch gefordert und gesundheitswissenschaftlich wichtig ist. Ziel der Arbeit ist es, ein verhaltenspräventives, den Thüringer Lehrplänen konformes Gesundheitsprogramm für Thüringer Grundschulen zu entwickeln und dessen Umsetzbarkeit zu prüfen. Entstanden ist das „Aktivi“-Programm, das darauf abzielt, die Gesundheits- und Lebenskompetenzen von Grundschülern zu stärken. Das Programm basiert auf dem Lebenskompetenzansatz und stützt sich u.a. auf das Modell der Salutogenese und das Risiko- und. Es ist curricular, handlungsorientiert und multimethodisch aufgebaut, über vier Schuljahre nachhaltig angelegt und umfasst pro Jahr 15 bis 19 Einheiten à mindestens 60 Minuten. An einer Thüringer Modellschule in Jena wurde das Programm erstmalig implementiert. Innerhalb eines Schuljahres wurde je ein Teilprogramm in den Klassenstufen 1 bis 4 durchgeführt und mit Hilfe von Fragebögen ausgewertet. Die Stichproben bildeten 112 Schüler und sechs Lehrkräfte. Die Lehrkräfte vergaben dem Programm die Gesamtnote 2. Sie führten 66,4% der Programminhalte durch. Die Zeitplanung war in 45,7% der Einheiten optimal. Die Arbeitsmaterialien erhielten von den Lehrkräften im Durchschnitt die Schulnote 2. „Aktivi“ wird von 79,9% der Schüler positiv bewertet. Jungen und Mädchen fühlten sich gleichermaßen vom Programm angesprochen. Das Gesundheitsprogramm hält nach Einschätzung der Schüler zu 76,0% leichte und zu 20,0% mittlere Aufgaben vor. Zusammengefasst sind die positiven Bewertungen der Lehrkräfte, die hohe Akzeptanz der Schüler, die methodische Ausgestaltung, das überwiegend angemessene Anforderungsniveau und die Praktikabilität der Arbeitsmaterialien die Stärken des „Aktivi“-Programms, die für eine gute Umsetzbarkeit in der Praxis sprechen.

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