Molekulargenetische Assoziationsstudie zu Polymorphismen der Kandidatengene TGFα, TGFβ3 und FOXF2 bei nicht-syndromalen LKGS-Spalten

Lippen-Kiefer-Gaumen-(Segel)-Spalten (LKGS) zählen mit einer Inzidenz von 1:700 zu den häufigsten angeborenen Anomalien des Menschen. Bisher ist die Ätiologie noch weitgehend unverstanden. Man geht von einer multifaktoriellen Genese mit polygenen Risikofaktoren im Zusammenhang mit exogenen Einflüssen aus. Potenzielle Kandidatengene sind die Transforming Growth Factors TGFα und TGFβ3 sowie das Forkhead-Box Protein FOXF2. Assoziationsstudien und familienbasierte Untersuchungen zu Polymorphismen der TGF-Gene lieferten bisher sehr heterogene Ergebnisse. Vier dieser Polymorphismen wurden in der vorliegenden Arbeit mittels Fall-Kontroll-Studie an einem deutschen Kollektiv untersucht. Weiterhin wurde die codierende Sequenz des FOXF2-Gens auf Veränderungen geprüft. Dies stellt die erste Assoziationsanalyse zu FOXF2 in Verbindung mit nicht-syndromalen LKGS dar. Ziel war es anhand von 75 Spaltträgern und 105 Kontrollpersonen mögliche signifikante Häufungen von genetischen Varianten aufzudecken. Für die Analyse der drei Längenpolymorphismen wurde eine Multiplex-PCR etabliert. Ein SNP im TGFβ3-Gen sowie das FOXF2-Gen wurden mittels DNA-Sequenzierung untersucht. Grundlage hierfür war die Erstellung von adäquaten Methoden zur Amplifikation extrem GC-reicher DNA. Hinsichtlich der Allelverteilung in den Genen TGFα & TGFβ3 zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen Patienten und Kontrollen und somit keine Assoziation. Für den Mikrosatelliten D2S443 wurde ein bisher nicht beschriebenes Allel ermittelt, welches ausschließlich im Patientenkollektiv auftrat. Für das FOXF2-Gen konnten neun Abweichungen zur Referenzsequenz ermittelt werden. Bei fünf dieser Veränderungen handelt es sich um Polymorphismen, welche mit >1% in der Gesamtpopulation auftreten. Zwei der vier seltenen Mutationen traten ausschließlich bei Patienten auf. Ob diese Varianten funktionelle Auswirkungen haben und einen veränderten Phänotyp hervorrufen, müsste durch Folgeuntersuchungen geklärt werden.

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