Einfluss des Lebensalters auf die beatmungsinduzierte Lungenschädigung : eine tierexperimentelle Studie

Künstliche Beatmung ist intensivmedizinisch essentiell und lebensrettend. Schon seit längerem ist aber bekannt, dass Überdruckbeatmung an sich eine Lungenschädigung hervorrufen bzw. eine bereits bestehende Lungenerkrankung wie z.B. das ARDS- Acute Respiratory Distress Syndrome verschlimmern kann. Man spricht von VALI- Ventilator- associated lung injury im klinischen Sprachgebrauch, oder VILI- Ventilator- induced lung injury, wenn experimentell an Versuchstieren solche Schädigungen hervorgerufen werden. Die grundlegenden Pathomechanismen dazu wurden in den letzten Jahren aufgeschlüsselt: Volutrauma bezeichnet die Überblähung der Alveolen, Atelektrauma das Auftreten von Scherkräften beim zyklischen Kollabieren und Öffnen von Alveolen, Biotrauma die Freisetzung von Entzündungsmediatoren (Zytokinen) aus der beatmeten Lunge. Dazu kommt noch die toxische Wirkung hoher inspiratorischer Sauerstoffkonzentrationen. Als Barotrauma wird mittlerweile nur noch der radiologische Nachweis extraalveolärer Luft definiert. Die Anwendung von PEEP und die Begrenzung des Tidalvolumens auf 6ml/kg Körpergewicht sind Bestandteil des Konzeptes der protektiven Beatmung bei Patienten mit schwerer Lungenschädigung. Sie führen dabei nachweisbar zu geringerer Sterblichkeit, verkürzter Beatmungsdauer und sind inzwischen in der Intensivmedizin etabliert.

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