Analysen zirkulierender epithelialer Tumorzellen im periphervenösen Blut bei Patientinnen mit primär nicht metastasiertem Mammakarzinom unter adjuvanter Radiotherapie

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung und krebsbedingte Todesursache bei Frauen. Die im Blutkreislauf zirkulierenden epithelialen Tumorzellen (CETC) werden als mitverantwortlich für die Metastasenbildung angesehen, weshalb deren Bedeutung als prognostische bzw. prädiktive Marker in der Tumortherapie intensiv untersucht wird. Ziel dieser Arbeit war es, anhand der CETC den systemischen Effekt der Strahlentherapie bei Patientinnen mit primär nicht metastasiertem Mammakarzinom zu untersuchen und mögliche Veränderungen der CETC bzgl. ihrer Quantität und Genexpression im Rahmen der Strahlentherapie zu analysieren. Insgesamt wurden 161 Patientinnen mit klinisch gesichertem, primär nicht metastasiertem Mammakarzinom über einen Zeitraum von 09/2002 bis 09/2012 jeweils vor und nach der Radiotherapie Blutproben entnommen und untersucht. Dabei wurde zum einen mittels des MAINTRACTM – Verfahren die Menge der CETC quantitativ im Blut bestimmt und deren peritherapeutischen Verlauf beobachtet. Zum anderen wurde bei 9 Patientinnen eine Genexpressionsanalyse von 11 ausgewählten Genen (GAPDH, EpCAM, NANOG, Bcl-2, TLR 4, COX-2, PIK3CA, Her2/neu, Vimentin, c- Met und Ki-67) durchgeführt. Kam es im Rahmen der durchgeführten Strahlentherapie zu einem Anstieg der CETC-Zellzahl, war dies mit einer signifikant schlechteren Prognose hinsichtlich der Ereignis- freien Überlebenszeit und der Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Fernmetastasen verbunden. Die Aktivitätsbestimmung der ausgewählten Gene erbrachte, dass es infolge der Strahlentherapie zu einer Steigerung der Expression aller untersuchten Gene kam. Die analysierten CETC zeichneten sich neben einem allgemein erhöhten Zellstoffwechsel, durch die Überexpression von Genen aus, welche eine Fernmetastasierung begünstigen. Anhand der Ergebnisse konnte gezeigt werden, dass das Verhalten der CETC mit dem tatsächlichen Krankheitsverlauf der Patientinnen korreliert und Strahlentherapie systemische Wirkungen auf Expressionsebene hat.

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