Kombination von CT und Hartgewebehistologie bei der Auswertung von in-vivo Untersuchungen an Knochenersatzmaterialien für den Schädelbereich

Einleitung: Zur Rekonstruktion von Knochendefekten im Schädelbereich stehen resorbierbare und nicht resorbierbare alloplastische Materialien zur Verfügung. Diese Materialien sollten u.a. atoxisch, biokompatibel und korrosionsstabil sein. Bisher konnte kein ideales Material gefunden werden, das alle Anforderungen optimal erfüllt. Methoden: In einem Projekt wurden neue Implantatmaterialien entwickelt und untersucht. Dabei erfolgte die Evaluierung der Osseointegration und Biokompatibilität zweier neuartiger Composit-Implantate nach drei Verweildauern im Schädelknochen von 18 Kaninchen. Die Implantate mit umliegenden Knochen und Weichgewebe wurden explantiert und in Methacrylat eingebettet. Anschließend fanden computertomographische Scans in einem nanotom-s®-Mikro-CT- Gerät statt. Dann wurden histologische Präparate nach der Trenndünnschlifftechnik hergestellt, an denen eine morphometrische Beurteilung der Osseointegration der Hartgewebehistologien und 3D-Datensätze sowie die quantitative Analyse der Entzündungsreaktionen in den Weichgewebehistologien erfolgte. Ergebnisse: Um die Osseointegration zu beurteilen, wurde eine neue Morphometrie-Software entwickelt. Nach Zusammenfassung der Ergebnisse aller Zeiträume zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Composit-Implantaten. Beide Materialien riefen keine Entzündungsreaktionen hervor. In den Mikro-CT-Aufnahmen ähnelten sich die Röntgendichte von Knochen und Composit-Implantaten stark, weshalb die Osseointegration nicht direkt untersucht und ein neuer Algorithmus entwickelt wurde. Schlussfolgerung: Die evaluierten Materialien sind für den Einsatz im Schädelknochen geeignet. Um so viele Informationen wie möglich aus dem Tierversuch zu erheben, sollten die Histologie und Mikro-CT gemeinsam eingesetzt werden.

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