Funktionelle Charakterisierung der Interaktion zwischen dem Typ-III-sekretierten Protein IncB aus Chlamydia psittaci und dem humanen Protein Snapin

Chlamydien sind gram negative Bakterien mit einer obligat intrazellulären Lebensweise und einem zweiphasigen Entwicklungszyklus. In einer infizierten Wirtszelle vermehren sich Chlamydien innerhalb einer Inklusion, in deren Membran sie Effektorproteine (Inc-Proteine) einbauen. Bisher sind nur wenige Interaktionen von Inc-Proteinen mit humanen Wirtszellproteinen bekannt. Von IncB aus C. psittaci wurde aufgrund von Genomanalysen bisher angenommen, dass es in der Inklusionsmembran lokalisiert ist. Über Interaktionspartner von IncB und deren Funktion war bisher nichts bekannt. In der vorliegenden Arbeit wurde mittels eines spezifischen Peptidantikörpers gegen IncB aus C. psittaci gezeigt, dass IncB 6 h, 12 h, 24 h und 48 h nach der Infektion (p.i.) in der Inklusionsmembran lokalisiert ist. In einem Hefe-Zweihybrid-Screen wurde humanes Snapin als Interaktionspartner von IncB aus C. psittaci gefunden. Die Interaktion zwischen IncB aus C. psittaci und Snapin konnte in vitro und in vivo mittels GST-Pulldown und Immunfluoreszenz validiert werden. In S. cerevisiae konnte eine Interaktion von Snapin mit Dynein nachgewiesen werden. Untersuchungen mittels GST-Pulldown und Koimmunopräzipitation zeigten ebenfalls eine Interaktion zwischen IncB, Snapin und Dynein. Für IncB aus C. trachomatis und C. pneumoniae konnte keine Interaktion mit Snapin und Dynein gefunden werden. Untersuchungen mittels Immunfluoreszenz in C. psittaci-infizierten HEp-2-Zellen zeigten, dass alle drei Proteine 6 h, 12 h und 24 h p.i. an der Inklusion kolokalisieren. Der siRNA-Knockdown von Snapin führte in HeLa-Zellen zum Verlust der Kolokalisierung zwischen IncB und Dynein und zu einer größeren Entfernung der frühen Inklusion zum Zellkern. Aus den vorliegenden Ergebnissen lässt sich schlussfolgern, dass Snapin durch Interaktion mit IncB und Dynein die chlamydiale Inklusion von C. psittaci mit dem Mikrotubuli-Netzwerk der Wirtszelle verknüpft, wodurch die frühe Inklusion in die Nähe des Zellkerns wandert.

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