Einsatz funktioneller Antikörper zur Detektion und Hemmung des malignitätsassoziierten Rezeptors für Thymic stromal lymphopoietin (TSLP) bei akuter lymphatischer Leukämie der B-Zellen (B-ALL)

Thymic stromal lymphopoietin (TSLP) ist ein Typ I Zytokin, welches die B-Lymphopoese fördert und somit ähnliche Wirkungen wie das Interleukin-7 (IL-7) entfaltet. Der heterodimere Rezeptor für TSLP (TSLPR) setzt sich aus der TSLPRα-Kette und der IL-7Rα-Kette zusammen. Die Signaltransdukion wird durch Januskinasen und Signal transducers and activators of transcription (STAT) vermittelt. TSLP und seinem Rezeptor werden eine Rolle bei der Entwicklung allergischer Erkrankungen, wie dem Asthma bronchiale, und bei der Genese maligner Tumorerkrankungen, wie beispielsweise bei Tumoren des Pankreas und bei Brustkrebs, zugeschrieben. Des Weiteren wurde der humane TSLP-Rezeptor in 15 % der Fälle von akuter lymphatischer Leukämie der B-Zellen (B-ALL) in überexprimierter Form vorgefunden und mit einer malignitätsrelevanten Funktion in Verbindung gebracht. Eine Rezeptorüberexpression ist mit einem prognostisch ungünstigen Verlauf der Erkrankung assoziiert. In diesem Zusammenhang scheint eine spezifische Hemmung des humanen TSLP-Rezeptors, ohne die Funktionen des Zytokins IL-7 zu beeinträchtigen, besonders attraktiv zu sein. Das Ziel dieser Arbeit war die Gewinnung spezifischer monoklonaler Antikörper gegen die humane TSLPRα-Kette, welches mittels der Hybridomatechnik verfolgt wurde. Durch den Einsatz spezifischer Antikörper konnte der nativ exprimierte hTSLP-Rezeptor auf der Zelloberfläche von Monozyten und B-Zellen detektiert, sowie bei zwei von zehn B-ALL-Langzeitkulturen nachgewiesen werden. Erste Versuche zeigten, dass inhibitorische Antikörper den hTSLP-abhängigen Proliferationseffekt und die hTSLP-induzierte STAT5-Tyrosinphosphorylierung einer hTSLPR+ B-ALL-Zellkultur hemmten. Da die zielgerichtete Therapie bei Krebserkrankungen einen immer höheren Stellenwert einnimmt, wäre es denkbar, dass inhibitorische anti-hTSLPR-Antikörper in naher Zukunft bei hTSLPR-assoziierten Tumorentitäten als Therapieoption zum Einsatz kommen könnten.

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