Evaluation von Prozess-, Ergebnis- und Strukturparametern des postoperativen Schmerzmanagements nach ablativer Tumorchirurgie und mikrovaskulärer Rekonstruktion im Kopf-Halsbereich mittels QUIPS

Postoperative Schmerzen sind von entscheidender Bedeutung für den postoperativen Verlauf des Patienten. Sie führen zu einer endokrinen Stressreaktion, die die Wundheilung beeinträchtigen und die Rehabilitationsdauer verlängern kann. Bei insuffizientem Schmerzmanagement nach Tumoroperationen in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie sind postoperativ stärkste Schmerzen möglich. Die vorgelegte Arbeit beschäftigt sich mit der Evaluation der postoperativen Schmerztherapie nach mikrovaskulärer Rekonstruktion im Kopf-Hals-Bereich. Mithilfe des standardisierten Fragebogens des Benchmarkprojektes QUIPS wurde die Qualität des Schmerzmanagements an der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Jena untersucht. An der prospektiven Studie nahmen 77 Patienten teil, die sich im Zeitraum Nov. 2012 bis Nov. 2013 einer mikrovaskulären Rekonstruktion unterzogen. Der Fragebogen enthielt spezifische Fragen zur Aufklärung über die Schmerztherapie und Schmerzstärken (Numerische Rating Skala, NRS 0-10) sowie Funktionseinschränkungen, Therapienebenwirkungen und der Zufriedenheit mit der Schmerztherapie. Die Einschlusskriterien erfüllten 21 weibliche (27%) und 56 männliche Patienten (73%), das Durchschnittsalter lag bei 59,5±13,1 Jahren. Der Belastungsschmerz zeigte auf der NRS Durchschnittswerte von 4,6±3,0, der Maximalschmerz von 5,3±2,8 und die durchschnittliche Zufriedenheit lag auf einer 16-stufigen NRS bei 10,9±4,3 im Bereich „eher zufrieden“. Es wurde unter anderem festgestellt, dass sich ein höheres Lebensalter sowie eine Aufklärung über die postoperative Schmerztherapie positiv auf die Schmerzstärken auswirkte (p=0,002). 56 Patienten (72,7%) zeigten Schmerzlevels ≥ 4, was in diesen Fällen für insuffizientes Schmerzmanagement spricht. Insgesamt erwies sich QUIPS als geeignet, die Qualität des stationären postoperativen Schmerzmanagements zu evaluieren. Um die Anzahl an Patienten mit Schmerzlevels ≥ 4 zu senken, sollten vor allem Opioide großzügiger verabreicht werden.

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