Prognostische Bedeutung der Dynamik zirkulierender tumorverdächtiger Zellen beim malignen Melanom

Der wichtigste prognostische Faktor bei soliden Tumoren ist die hämatogene und lymphogene Streuung und die daraus folgende Metastasierung. Das gilt auch für das maligne Melanom. Für das frühe Stadium der Erkrankung beträgt die 10-Jahres-Überlebesrate 75-85%, das 5-Jahres-Überleben für Patienten mit Fernmetastasen beträgt ca. 20%. Ein Tumorprogress wird bei 1/3 aller Patienten, die an einem primä-ren Melanom erkrankt sind, beobachtet. Die aktuelle Leitlinie der AWMF (Pflugfelder et al. 2013) empfiehlt in der initialen Ausbreitungsdiagnostik, neben der konventionel¬len radiologischen Diagnostik, die Bestimmung des Tumormarkers S100 und der Aktivität der LDH. Weitere Serummarker, wie beispielsweise MIA und andere, zur Abschätzung von Langzeitverläufen können bisher nicht standardisiert empfohlen werden. Auch moderne diagnostische Verfahren zum Nachweis zirkulierender Tumorzellen beim malignen Melanom konnten bisher keine eindeutige Verbesserung der Prognosebewertung bewirken. Derzeit existieren verschiedene Methoden zur Zellzahlbestimmung, wie das Immunzytometrie-basierte Cell Search System und der Nachweis mittels RT-PCR. Eine neuartige Methode zur Messung zirkulierender Tumorzellen im Blut ist das MAINTRAC©-Verfahren. Hiermit wurden seit 2005 zirkulierende Tumorzellen beim Mammakarzinom, Schilddrüsenkarzinom und Bronchialkarzinom bestimmt. Insbesondere beim Mammakarzinom konnte gezeigt werden, dass ein Anstieg der Anzahl zirkulierender Tumorzellen mit einem ungünsti¬gen Verlauf korreliert ist.

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