Der Einfluss von Fersendämpfungselementen in Arbeitsschutzschuhen auf die Aktivierungscharakteristik der Rumpf- und Beinmuskulatur beim Gehen

Acht von zehn Menschen erkranken statistisch gesehen mindestens ein Mal in ihrem Leben an Rückenschmerzen. Präventive Maßnahmen sind besonders sinnvoll, um der Entstehung von Rückenschmerzen vorzubeugen. Es konnte gezeigt werden, dass sowohl Dekonditionierung, als auch eine Überlastung des Muskelskelettsystems zu Rückenschmerzen führen kann. In dieser Arbeit geht es um die mögliche Beeinflussung von Auswirkungen körperlich schwerer Arbeit auf harten Industrieböden. Es ist das Ziel dieser Untersuchung, einen möglichen Einfluss einer integrierten gewichtsabhängigen Fersendämpfung im Arbeitsschutzschuh auf die muskuläre Aktivierung mittels Oberflächen-EMG zu prüfen. Es wurden 73 männliche Probanden in zwei Altersgruppen auf dem Laufband untersucht. Es wurden mittels OEMG die Aktivierungsmuster von 13 paarigen Muskeln untersucht. Die Daten wurden sowohl als Zeitverlaufskurven als auch als mittlere Aufwandsparameter analysiert. Für die zeitabhängigen Daten konnten lediglich Unterschiede zwischen den untersuchten Altersgruppen identifiziert werden. Die Datenanalyse der mittleren Aufwandsparameter bestätigte die bekannte Geschwindigkeitsabhängigkeit des muskulären Aufwandes. Zudem wurden erneut deutliche Unterschiede zwischen den beiden Altersgruppen sichtbar. Bei Betrachtung möglicher Effekte durch die unterschiedlichen Fersendämpfungselemente zeigten sich insgesamt wenig statistisch signifikante Veränderungen zwischen den einzelnen Testsituationen. Teilweise waren jedoch Tendenzen hinsichtlich der Beeinflussung durch das Alter der Probanden erkennbar: die jüngeren Probanden neigten zur Ökonomisierung bei optimaler Dämpfung, die Älteren bei zu starker Dämpfung. Insgesamt waren punktuelle Veränderungen und Tendenzen der Ökonomisierung sichtbar, die sich im Laufe eines Arbeitslebens bei circa 10.000 Schritten am Tag potenzieren. Somit könnte die Fersendämpfung im Arbeitsschutzschuh eine leicht umsetzbare präventive Strategie zum Schutz des muskuloskelettalen Systems sein.

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