Resilienz, Selbstwirksamkeit und Kohärenzgefühl als Prädiktoren für das Therapieergebnis nach stationärer Psychotherapie

In vorliegender Arbeit wurden die persönlichen Ressourcen Resilienz, Selbstwirksamkeit und Kohärenzgefühl hinsichtlich ihres prädiktiven Wertes auf das Therapieergebnis nach stationärer Psychotherapie untersucht. Es wurden Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Ausprägungen dieser Ressourcen und der Symptombelastung sowohl zu Therapiebeginn, als auch zu Therapieende untersucht. Die Datenerhebung erfolgte auf den psychosomatischen Stationen des Universitätsklinikums Jena und des Asklepios Fachklinikums Stadtroda. In einem längsschnittlichen Studiendesign wurden an 70 Patienten zu Beginn einer 8-12-wöchigen stationären Psychotherapie die drei Ressourcen anhand von Selbstbeurteilungsfragebögen (RS-11, Skala zur Selbstwirksamkeitserwartung, SOC-L9-Skala) erhoben. Jeweils zu Beginn und Ende der Therapie wurde mit Hilfe der Symptom-Checkliste (SCL-90) und dem Inventar zur Erfassung interpersoneller Probleme (IIP-32) die Belastung an psychischen und physischen Symptomen, sowie die Belastung an Problemen im interpersonellen Bereich ermittelt. Als Kriteriumsvariable 'Therapieerfolg' wurden die Testwertdifferenzen der Prä- und Postmessungen von SCL-90 und IIP-32 verwendet. Beim Vergleich der Patientenstichprobe mit Normstichproben wiesen die Patienten eine signifikant geringere Ausprägung der drei Ressourcen Resilienz, Selbstwirksamkeit und Kohärenzgefühl auf. Bezüglich des Zusammenhangs von Ressourcenausprägung und Belastung an Symptomen und an Problemen im interpersonellen Bereich konnte gezeigt werden, dass jeweils niedrigere Ressourcen mit einer höheren Erkrankungsschwere zu Therapiebeginn und -ende assoziiert sind. Bei der Frage nach dem Vorhersagewert von Resilienz, Selbstwirksamkeit und Kohärenzgefühl erwies sich keine der drei Ressourcen als geeigneter Prädiktor für den Therapieerfolg am Ende der stationären Psychotherapie. Lediglich die Prätestmessungen von SCL-90 und IIP-32 klärten einen signifikanten Teil der Varianz des Therapieerfolges auf.

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