Untersuchung der Reifung der autonomen Stammhirnfunktion bei menschlichen Feten nach Exposition zu synthetischen Glucocorticoiden im Vergleich zum normalen Schwangerschaftsverlauf

Im Rahmen der komplexen Behandlung bei drohender Frühgeburtlichkeit werden synthetische Steroide zur Induktion der vorzeitigen Lungenreife eingesetzt. In der vorliegenden Arbeit wurde erstmalig untersucht, welchen Einfluss die Betamethasongabe auf das autonome Nervensystem des Feten in dem Zeitraum von circa einer Woche nach Exposition hat. Zur quantitativen Einschätzung der autonomen Funktion erfolgte die fetale Magnetokardiographie und Analyse der fetalen Herzfrequenzvariabilität. Ein weiteres Ziel dieser Arbeit bestand in einer Differenzierung zusätzlicher Einflussfaktoren auf die Ausprägung der autonomen Herzfrequenzregulation. Dazu erfolgte die Bildung von drei Untersuchungsebenen. Die 1.Ebene stellte die Unterteilung in Schwangerschaftsgruppen dar. Des Weiteren wurde eine genauere Differenzierung des Abstandes von der Glucocorticoidgabe zum Messtermin vorgenommen und im dritten Abschnitt schließlich eine separat auf die klassifizierten Verhaltenszustände bezogene Analyse vorgenommen. Zusammenfassend zeigt sich eine deutliche Abhängigkeit der Herzfrequenzparameter bezogen auf das Gestationsalter. Es kommt bei Feten, die Betamethason erhalten haben zu einer signifikanten Abnahme des vagalen Tonus und einer signifikanten Abnahme des Sympathikotonus zwischen 24.0 – 29.0 SSW. Es zeigt sich weiterhin, dass der Einfluss der Betamethasoneffekte mit zunehmendem Abstand zur Exposition zurückgeht. Aus dem Vergleich zwischen den ruhigen und aktiven Feten geht hervor, dass sich die innerhalb der 1. Untersuchungsebene aufgezeigten Unterschiede zwischen BM- und Kontrollgruppe nur unter den aktiven Feten der jüngsten Schwangerschaftsgruppe wiederfinden. Letztendlich kann geschlussfolgert werden, dass die Auswirkungen von Betamethason im Anschluss an die akute Phase noch nachweisbar sind, jedoch in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Exposition im Schwangerschaftsverlauf und in Abhängigkeit vom Aktivitätszustand variieren und mit zunehmender Zeitdauer abnehmen.

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