Wirksamkeit von Antibiotika gegenüber replikativen und persistenten Formen von Chlamydia psittaci

Chlamydien sind obligat intrazelluläre Pathogene welche mit Tetrazyklinen, Makroliden und Fluorchinolonen therapiert werden. Unter Antibiotikaeinfluss können Chlamydien von ihrem biphasischen Entwicklungszyklus abweichen und in die Persistenz übergehen, die mit chronischen Infektionen assoziiert wird. Es wurde ein IFN-vermitteltes Persistenzmodell für die zoonotische Spezies Chlamydia psittaci (Cps) in Lungenepithelzellen etabliert. Dieses war gegenüber einer replikativen Infektion durch die Reduktion neugebildeter infektiöser Chlamydien sowie eine differentiellen Transkription chlamydialer Gene gekennzeichnet. Die Wirksamkeit von Doxycyclin, Erythromycin, Levofloxacin und deren Kombination mit Rifampicin wurde gegenüber replikativen und persistenten Cps bestimmt. Die Rekultivierung neugebildeter infektiöser Chlamydien nach Behandlung zeigte, dass replikative Cps effektiver inhibiert wurden als persistente Cps. Levofloxacin zeigte die höchste, Erythromycin die geringste Wirksamkeit. Seine Effektivität ließ sich durch Kombination mit Rifampicin steigern. Replikative Cps wiesen unter Einfluss von Antibiotika eine starke Änderung der Transkriptionsaktivität auf, während persistente Cps weniger stark auf Antibiotika ansprachen. In Cps-infizierten Zellen wurden IL-8 und TNFRSF9 hochreguliert. Unter Einfluss der Antibiotika wurden beide Gene in replikativer und persistenter Cps-Infektion herunterreguliert, was auf einen antichlamydialen oder –inflammatorischen Effekt hindeutet. Anhand der Transkriptionsanalyse von Il-8 und TNFRSF9 in einem bovinen Modell der respiratorischen Cps-Infektion konnte der Ablauf der Immunreaktion in der Lunge nachvollzogen werden. In dieser Arbeit konnte mit Hilfe von Rekultivierungsversuchen und Transkriptionsanalysen gezeigt werden, dass persistente Cps weniger auf eine antibiotische Behandlung ansprechen als replikative Cps. Dabei erwiesen sich Fluorchinolone und Kombinationsbehandlungen mit Rifampicin als effektivste Behandlungsstrategien.

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