Dendritische Zellen im peripheren Blut bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz

Dendritische Zellen (DC) sind bedeutende Antigen (AG)-präsentierende Zellen (APC) im Immunsystem, wo sie eine wichtige Rolle bei der Initiierung und Aufrechterhaltung der angeborenen und erworbenen Immunität spielen. Sie zirkulieren im Blut als Vorläuferzellen, so genannte dendritic cell precursors (DCP). Es gibt 2 verschiedene Subpopulationen: die myeloiden (mDC) und plasmazytoiden dendritischen Zellen (pDC). Eine Reduktion der zirkulierenden DCP steht in Beziehung zu atherosklerotischen Erkrankungen. Da chronische Niereninsuffizienz (CKD) mit chronischer Inflammation und erhöhtem kardiovaskulären (CV) Risiko assoziiert ist, könnte die Reduktion der DCP zudem eine wichtige Rolle für die Erhöhung des CV Risikos bei CKD spielen. Dazu wurden im Rahmen der vorliegenden Untersuchung relative und absolute Zellzahlen von zirkulierenden mDCP, pDCP und Gesamt-DCP (tDCP) bei 287 Patienten mit CKD im Stadium 3 durchflusszytometrisch bestimmt und die Ergebnisse mit denen einer koronar und renal relativ gesunden Kontrollgruppe (n=85) verglichen. Weiterhin wurde die Plasmakonzentration wichtiger Entzündungsmarker wie C-reaktives Protein (CRP), Interleukin (IL)-6, IL-10 und Tumornekrosefaktor alpha (TNF-α), sowie der Vitamin D-Status evaluiert. Eine signifikante Reduktion der DCP bereits bei einer CKD im Stadium 3 im Vergleich zu koronar gesunden Kontrollpatienten wurde nachgewiesen (jeweils p<0.001). CKD 3-Patienten mit niedrigen mDCP- (p<0.001) und tDCP-Zahlen (p=0.002), bzw. niedriger eGFR (p=0.018) wiesen höhere CRP-Werte auf, was dafür spricht, dass Inflammation und DCP-Zahl assoziiert sind. Es konnte keine Beziehung zwischen den DCP-Zahlen und den Plasmazytokin- bzw. Vitamin D-Konzentrationen nachgewiesen werden. Die Analyse der DCP könnte für die Abschätzung des CV Risikos und der Entwicklung von Atherosklerose von CKD-Patienten nützlich sein.

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