Cross-national assignment of honor : assignment of honor in Germany, Pakistan, South Korea, and the USA

This dissertation attempts to advance our understanding of honor in two respects. First, it outlines a theoretical framework of honor that is more comprehensive than previous approaches. This theory focuses on group processes that regulate issues of honor in various social groups. In a nutshell, honor is the public image of members of an honor group that is derived by adherence to an honor code. The failure to adhere to such code leads to the loss of honor, attracts negative reactions such as contempt by fellow honor group members, and may enhance tendencies to demonstrate one‟s own wroth as a member of the honor group. This approach is consistent with previous research on honor. However, it also shows further less explored areas of research on honor. Second, this dissertation, in two empirical lines of research explores new directions in research on honor. The first line demonstrates that the adherence to versus violation of an honor code is decisive for the assignment of honor by observers. This result emerges regardless of the countries involved in the study (Pakistan, South Korea, Germany), which suggests that it is a fairly general and culturally independent process. The adherence to versus violation of an honor code shows more dramatic effects if not outsiders but fellow honor group members assign honor. The second empirical line of research demonstrates in several countries (USA, Pakistan, South Korea) that observed honor code violation of central group members leads to dis-identification with the group, reduction of pride in the group, and tendencies of image protection. Moreover, honor group members behaving indifferently to the group‟s honor code are judged similar to violators of the code. The implications of these lines of research for the theoretical approach are discussed, and new avenues of research are demonstrated.

Die vorliegenden Dissertation zielt darauf ab das Verständnis des Konzeptes Ehre in zweierlei Hinsicht zu erweitern: Erstens wird ein neues theoretisches Modell der Ehre präsentiert, welches umfassender ist als vorherige Modelle. Zweitens wird die empirische Forschung zum Konzept der Ehre um wichtige, bisher weniger berücksichtigte Aspekte erweitert. Der Fokus des theoretischen Modells liegt auf allgemeinen Gruppenprozessen, welche der Zuschreibung von Ehre zu Mitgliedern verschiedener sozialer Gruppen zu Grunde liegen. Hierzu wird Ehre konzeptualisiert als das öffentliche Ansehen von Mitgliedern einer Gruppe, die durch einen Ehrenkodex gekennzeichnet ist. Das öffentliche Ansehen leitet sich dabei primär daraus ab, inwiefern die Gruppenmitglieder den Ehrenkodex einhalten oder nicht. Kommt es zum Nichteinhalten des Kodex durch ein Gruppenmitglied, führt das zum Verlust der Ehre dieses Mitglieds sowie zu negativen Reaktionen seitens anderer Gruppenmitglieder, wie z.B. Verachtung oder der Ausdruck von Wut und Zorn gegenüber der Person. Einerseits befindet das vorgestellte theoretische Modell im Einklang mit früherer Forschung zu Ehre; andererseits zeigt es aber auch neue, bisher wenig beforschte Aspekte auf, welche in der vorliegenden Dissertation als zwei empirische Forschungsschwerpunkte aufgegriffen werden. Erstens konnte empirisch gezeigt werden, dass die verstärkte oder abgeschwächte Zuschreibung von Ehre durch Dritte maßgeblich von der Einhaltung oder Verletzung eines vorhandenen Ehrenkodex abhängig ist. Dieser Befund zeigt sich länderübergreifend in Pakistan, Südkorea und Deutschland, was drauf hindeutet, dass es sich um einen generellen und kulturübergreifenden Prozess handelt. Die gefundenen Effekte auf die verstärkte oder abgeschwächte Zuschreibung von Ehre fallen dabei noch stärker aus, wenn sie von Gruppenmitgliedern desselben Ehrenkodex ausgehen. Zweitens konnte empirisch gezeigt werden, dass Verstöße gegen den Ehrenkodex von zentralen Mitgliedern der Gruppe, bei anderen Gruppenmitgliedern zu einer Abnahme der Identifikation mit der Gruppe, zu einer Abnahme des Stolzes auf die Gruppe sowie zu Versuchen führen, das Ansehen der Gruppe zu schützen oder wieder herzustellen. Gruppenmitglieder, die zwar nicht gegen den Kodex verstoßen, aber sich ihm gegenüber gleichgültig zeigen, werden ähnlich bewertet wie Gruppenmitglieder die gegen den Kodex verstoßen. Auch diese Effekte können kulturübergreifend in den USA, Pakistan und Südkorea gefunden werden. Die Befunde werden im Hinblick auf ihre theoretischen Implikationen diskutiert und es werden neue Forschungsrichtungen aufgezeigt.

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