Erfassung der Lebersteifigkeit mittels der "Acoustic Radiation Force Impulse" Bildgebung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

Ziel dieser Studie war die Erfassung der Lebersteifigkeit bei CED-Patienten mittels der „Acoustic Radiation Force Impulse“ Technologie (ARFI) zur Einschätzung fibrotischer Umbauprozesse und Identifizierung möglicher Einflussfaktoren, die mit der CED oder deren Begleitumstände assoziiert sind. Untersucht wurden 108 CED Patienten sowie 73 Patienten mit diagnostizierter Leberzirrhose (LZ). Darüber hinaus wurden die Ergebnisse mit der Literatur und Vorhersage durch die laborchemischen Marker AAR und APRI verglichen. 81,5% der CED-Patienten erreichten nicht pathologische ARFI-Werte. 20 CED-Patienten lagen im Bereich einer sig. Fibrose (F=2 nach METAVIR, Cut-off: 1,35 m/s). Eine sig. höhere Gefahr für pathologische ARFI-Werte zeigte sich bei BMI>30kg/m², Diabetes m., Steatosis hepatis, Herzinsuffizienz und Alkoholabusus. Zudem führte eine parenterale Ernährung zu sig. höheren ARFI-Werten. Krankheitsverlauf und Medikation zeigten keinen sig. Einfluss auf ARFI. Innerhalb des LZ-Kollektivs konnte bei 79,5% die Diagnose (F4 nach METAVIR) richtig zugeordnet werden. Die laborchemischen Scoring-Systeme korrelierten im LZ-Kollektiv sig. mit ARFI (rAPRI=0,341; p=0,005 rAAR=0,428; p=<0,001). Bei Patienten mit CED ist das Risiko, eine Leberfibrose zu entwickeln, nicht erhöht. CED-spezifische Parameter erwiesen sich nicht als sig. Einflussfaktoren für eine Fibrose. Unter Einhaltung der Validitätskriterien kann mit hoher Präzision auf das Fibrosestadium geschlossen werden. Schwierigkeiten zeigt das Verfahren aktuell in der Differenzierung von F0/1, daher sind erst Parenchymveränderungen ab F2 sicher identifizierbar. ARFI sollte bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen oder Risikofaktoren für eine LZ eingesetzt werden, um Patienten mit einer erhöhten Lebersteifigkeit zu identifizieren und ein Fortschreiten des Parenchymumbaus zu detektieren. Die Empfehlung gilt insbesondere für CED-Patienten, bei denen eine Leberbeteiligung als extraintestinale Komplikation aufgetreten ist.

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