BK channels in human glioma cells

Gliomzellen menschlicher Herkunft sind mit einer Reihe verschiedener spannungsabhängiger Ionenkanäle ausgestattet. Besonders BK Kanäle wurden in menschlichen Gliomzellinien regelmäßig beobachtet. Dies legt nahe, daß BK Kanäle auch in vivo ein fester Bestandteil solcher Zellen sind. Wir konnten das Vorkommen von BK Kanälen für 1321N1 Zellen bestätigen. Die Kanäle, die wir in unseren Experimenten charakterisierten, wiesen typische Merkmale von BK Kanälen auf : Sie öffneten erst bei Spannungen von mehr als +60 mV, waren ausgesprochen abhängig von [Ca2+]i, und liessen sich mit 100 nM IBTX sowie 1 mM TEA spezifisch blocken. Weil jedoch diese Kanäle eine so ausgeprägte Spannungsabhängigkeit zeigten, lag die Annahme nahe, daß diese Kanäle bei physiologischen Membranpotentialen geschlossen sind und deshalb auch keine physiologische Funktion haben können. Excised patch Experimente belegten jedoch, daß diese Annahme falsch ist. Anhand dieser Experimente, die eine gleichzeitige Variation von [Ca2+]i und des Membranpotentials erlauben, konnten wir zeigen, daß unter physiologischen Bedingungen diese Kanäle offen sein können. Dies ist die Bedingung für eine Funktion von BK Kanälen in menschlichen Gliomzellinien, welche bisher nicht untersucht worden war. Wir konnten beobachten, daß durch eine Erhöhung von [K+]e im Medium von 5 auf 20 mM die Zellzahl nach 6 Tagen um 20 % zunahm. Diese Zunahme der Zellzahl konnte durch spezifische BK Kanal Blocker verhindert werden. Dieser Befund deutet auf eine Rolle der BK Kanäle bei der durch bestimmte Wachstumsfaktoren ausgelösten Proliferation hin. Der genaue Mechanismus, der der Beteiligung von BK Kanälen bei der Proliferation zugrundeliegt ist noch nicht aufgeklärt. Die Untersuchungen zur Migration von 1321N1 Zellen ergaben, daß hierbei BK Kanäle keine Rolle zu spielen scheinen.

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