Immunhistochemische Kolokalisation der Apoptoserepressoren ARC und FLIPs in Myokardbiopsien bei dilatativer Kardiomyopathie

In der vorliegenden Arbeit, in der erstmals ein immunhistochemischer Nachweis der antiapoptotischen Proteine ARC und FLIPS durchgeführt und publiziert wurde, konnte eine sehr gute Übereinstimmung der Verteilung beider Proteine in den Kompartimenten der Kardiomyozyten im Rahmen der Dilatativen Kardiomyopathie (DCM) festgestellt werden. Darüber hinaus deckten sich diese immunhistologischen Muster sehr gut mit den Bereichen des Autofluoreszenzverlustes, welcher als Ausdruck degenerativer Veränderungen der Myofibrillen im Sinne eines apoptotischen Ereignisses gewertet wird. Besagte Veränderungen finden sich zum Teil, je nach Biopsie und Anschnitt, in allen untersuchten Zellen. Es finden sich also apoptotische und antiapoptotische Geschehen eng kolokalisiert, eine Tatsache, die an dem bisherigen Verständnis der Apoptose als ein unumkehrbares und sich innerhalb weniger Stunden vollziehendes Ereignis rüttelt, v.a. deshalb, weil das gesamte Gewebe davon erfaßt wird und ein schneller Untergang des ganzen Organs nicht anzunehmen ist. Die ebenfalls zur Anwendung gekommene TUNEL-Kernfärbung zeigt keine signifikante Korrelation zu den anderen Färbungen und färbt, ebenfalls je nach Biopsie, teilweise alle Zellkerne an. Die Arbeit kommt zum Schluß, daß sich die TUNELFärbung alleine nicht als apoptotischer Nachweis eignet. Zusammenfassend wird behauptet, daß Apoptose kein unumkehrbarer Prozeß ist und daß das Vorliegen apoptotischer Faktoren alleine nicht den Schluß zuläßt, daß die Zelle bald eliminiert wird. Wahrscheinlicher ist ein Zusammenspiel pro- und antiapoptotischer Einflüsse, die sich auch über lange Zeit die Waage halten können.

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