Stabilität von Norethisteron® Tabletten unter besonderer Berücksichtigung der Massebilanz

Umfangreiche Stabilitätsuntersuchungen ergaben, dass der reine Wirkstoff Norethisteronacetat relativ stabil ist, während die Haltbarkeit im Fertigarzneimittel Norethisteron® 1 mg deutlich eingeschränkt ist. Ziel der Stabilitätsprüfungen von Norethisteron® 1 mg war es, die der unerwünschten Wirkstoffabnahme zugrundeliegenden Mechanismen aufzuklären und so die Grundlage für Maßnahmen zur systematischen Stabilisierung zu erarbeiten. Es zeigte sich, dass die Stabilität der Arzneiform nicht nur von der Dosierung des Wirkstoffes abhängt, sondern auch dem Einfluss galenischer Hilfsstoffe (Talkum, Maltodextrin, Gelatine, Ascorbinsäure) unterliegt. Im Zuge der Aufklärung des Massebilanzdefizites sind über 25 neue Neben- und Abbauprodukte des Norethisteronacetat detektiert und teilweise durch Strukturvorschläge charakterisiert worden, wobei der Abbauprozeß des Norethisteronacetat auch unter Aromatisierung des Norethisteronacetat A-Ringes ausgehend von einer 3-on-4-en-Struktur erfolgt. Alle identifizierten Abbauprodukte sind Zwischenprodukte in einem kaskadenförmigen Abbauprozeß des Wirkstoffes, wobei die Abbauprodukte auf unterschiedlichen Reaktionswegen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit entstehen.

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