Hirnelektrische Korrelate der Schmerzkontrolle Dipolquellenanalysen der Schmerzkontrolle bei hypnotischen Analgesiezuständen und Aufmerksamkeitsablenkung

Die vorliegende Dissertation untersuchte die kortikalen Mechanismen der Schmerzkontrolle durch verschiedene Schmerzbewältigungstechniken. Die Mechanismen, die zur Schmerzkontrolle und Schmerzverringerung in Aufmerksamkeitsablenkung und hypnotischer Analgesie beitragen sind weiterhin ungeklärt und waren der zentrale Fokus der Arbeit. In drei Experimenten konnte gezeigt werden, dass unter Hypnose und unter Einsatz von Ablenkungstechniken sich eine deutliche Reduktion der empfundenen Schmerzintensität der Reize im Vergleich mit einer Kontrollbedingung zeigte. Dagegen fand man in den EEG-Signalen (evozierten Potenzialen) bei Ablenkungstechniken eine Verringerung der Gehirnaktivität, wohingegen in hypnotischer Analgesie keine Unterschiede in der Gehirnaktivität zur Kontrollbedingung bestanden. Mittels einer Dipolquellenanalyse konnte gezeigt werden, dass sich die neuronalen Generatoren in Hypnose von den typischerweise von Schmerzreizen aktivierten Gehirnstrukturen unterschieden bzw. in der Hypnosebedingung eine geringere Aktivität aufwiesen. Die verringerte Aktivität wurde als Korrelat einer geringeren sensorischen Schmerzerfahrung interpretiert. Die vorliegenden Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass durch hypnotische Analgesie andere kortikale Mechanismen der Schmerzkontrolle aktiviert werden als sie bei Ablenkungsstrategien stattfinden.

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