Die ambulante arthroskopisch-assistierte Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes mit einem freien Patellarsehnentransplantat

In die vorliegende retrospektive Untersuchung wurden 102 Kreuzbandverletzungen aus den Jahren 1995 und 1996 einbezogen, die in einer vorwiegend arthroskopisch tätigen Praxisklinik ambulant operativ versorgt wurden. Erhoben wurden neben persönlichen Daten und der subjektiven Zustandsbeurteilung des Kniegelenkes durch verschiedene Auswertungsbögen (Lysholm-Score, Tegner-Aktivitätsscore, IKDC-Score) die Ergebnisse einer klinischen, radiologischen sowie muskelfunktions-diagnostischen Nachuntersuchung. Anhand der Untersuchungsergebnisse, im Durchschnitt 2 Jahre postoperativ, konnte gezeigt werden, dass mit der ambulant durchgeführten vorderen Kreuzbandplastik im Vergleich zu den Ergebnissen der vorhandenen Literatur für ein stationäres Vorgehen mindestens gleich gute Ergebnisse erzielt werden. Ein primär akutes/subakutes Vorgehen innerhalb von 6 Wochen nach Verletzung zeigt in der Untersuchung tendenziell bessere Ergebnisse, auch hinsichtlich der nachfolgenden Dauer der Arbeitsunfähigkeit, jedoch ohne eindeutige Signifikanz. Weiterhin zeigen sich in der Untersuchung keine signifikanten Unterschiede zwischen einer einzeitigen bzw. mehrzeitigen operativen Versorgung, bei der die Kreuzbandplastik im Intervall erfolgt. Die eigene ermittelte Komplikationsrate von 14,7%, die eine Rearthroskopie notwendig machten, darf nicht unterschätzt werden. Die Indikation zur vorderen Kreuzbandplastik sollte somit trotz aller Fortschritte in Diagnostik, Therapie und Nachbehandlung weiterhin gründlich geprüft werden.

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