Die prognostische Bedeutung des flachen T im Ekg

Zur Klärung der prognostischen Bedeutung flacher T im EKG wurde eine katamnestische Kontrolluntersuchung nach fünf Jahren vorgenommen. Die Versuchsgruppe umfasste 169 Patienten im Durchschnittsalter von 58 Jahren, die Kontrollgruppe 134 Patienten. Beide Gruppen hatten die gleiche Alters- und Geschlechtszusammensetzung, standen bei Versuchsbeginn nicht unter Herzglykosidbehandlung, wurden vor und nach der Beobachtungszeit mit klinischen Mitteln durchuntersucht, einschließlich EKG-Kontrolle und unterschieden sich dadurch, dass die T-Zacken in der Versuchsgruppe flacher (< 1/4 von R), in der Kontrollgruppe dagegen normal waren. Ergebnisse: Nach fünf Jahren waren 29% der Versuchsgruppe gestorben, 19 % der Kontrollgruppe. Die Todesursache war vom behandelnden Arzt in der Hälfte der Fälle der Versuchsgruppe auf das Herz bezogen worden, in der Kontrollgruppe bei einem Drittel der Verstorbenen. 7% der Versuchsgruppe standen jetzt in einer Herzglykosidbehandlung, dagegen 0% der Kontrollgruppe. 108 Patienten der Versuchsgruppe und ebensoviele der Kontrollgruppe wurden nach fünf Jahren nicht mit Glykosiden behandelt. In der ersten Gruppe zeigten 58% der Patienten eine weitere T-Depression, die übrigen erreichten trotz T-Anstieg nur in 15 Fällen den Normalwert. Bei den Patienten der Kontrollgruppe mit primär normalem T war nach fünf Jahren in 82% eine T-Abflachung eingetreten. Eine Negativierung von T erfolgte in zwölf von 13 Fällen unter Hypertonie-belastung des Herzens. In der Versuchsgruppe war bei 69% der Fälle nach fünf Jahren eine Senkung der ST-Strecke unter 0,1 mV nachweisbar, in der Kontrollgruppe bei 59%. 53% zeigten diese Senkung bei abgeflachtem T. Zeichen der Herzinsuffizienz waren insgesamt bei 83% der Versuchsgruppe und bei 69% der Kontrollgruppe nachweisbar eingetreten. Die Verbindung von T-Abflachung und Belastungsdyspnoe tritt in statistisch signifikanter Häufung auf. Dabei besteht auch ein proportionales Verhältnis zwischen Ausmaß der Dyspnoe und Ausmaß der T-Depression. Patienten mit flachem T sollten einer ärztlichen Dispensairberatung zugeführt werden.

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