Der Chemokinrezeptor CXCR4 als potentielle Zielstruktur für die Diagnostik und Therapie maligner Tumore

Das Chemokin CXCL12 und sein Rezeptor, der Chemokinrezeptor CXCR4, vermitteln neben einer Reihe physiologischer auch pathologische Prozesse z.B. im Rahmen der Entstehung und Progression maligner Neoplasien. Die Überexpression des CXCR4 ist hier mit einer schlechten Prognose und verstärkter Metastasierung assoziiert; sie bedingt, dass die Tumorzellen vor allem in Organe, die physiologischerweise einen erhöhten CXCL12-Spiegel aufweisen, migrieren. Eine erhöhte Expression des Rezeptors wurde bereits in einer Vielzahl von Tumorentitäten nachgewiesen. In der vorliegenden Arbeit wurde die Expression des CXCR4 bei verschiedenen Tumoren, BP-NETs und Krebszelllinien mit Hilfe des monoklonalen Kaninchen-anti-CXCR4-Antikörpers UMB-2 unter Verwendung verschiedener Methoden analysiert. Die Expression des CXCR4 innerhalb der BP-NETs wurde zudem auf mRNA-Ebene ermittelt und die Stärke der immunhistochemisch erzeugten Rezeptorfärbung mit Hilfe dreier semi-quantitativer Auswertungssysteme erhoben. Bei verschiedenen Krebszelllinien wurde außerdem die Antagonisierung des CXCR4 durch drei Liganden untersucht. Mit Hilfe der Western-Blot-Analyse sowie immunhistologisch konnte die Eignung des phosphosensitiven UMB-2 zur Darstellung der Gesamtmenge an CXCR4-Rezeptor im histologischen Präparat bestätigt werden. Bei der Auswertung der immunhistochemischen Färbung der BP-NETs konnte festgestellt werden, dass die Expressionsstärke des CXCR4 in Bezug zur Prognose steht und mit steigender Aggressivität der Tumore zunimmt. So konnte im Gegensatz zu den TC und AC bei nahezu allen SCLC-Präparaten eine sehr hohe Rezeptorexpression detektiert werden. Darüber hinaus korrelierten die CXCR4-mRNA- und Proteinlevel signifikant miteinander. Statistisch ließen sich „Cut-off-Werte“ für die mRNA-Expression, den IRS und den EGFR-Score ermitteln, die für die klinische Nutzung bedeutsam sein könnten.

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